Mir stinkt`s! – Konfliktwiege Großraumbüro

Durch eine Teilnehmerin unseres letzten Workshops inspiriert, nehmen wir uns heute dem Thema „Großraumbüro“ an.

Wie in unseren Seminaren üblich, kam es in der Pause zum regen Austausch über unterschiedlichste Themen des Arbeitsalltages. Ich bemerkte eine Teilnehmerin, die sich etwas von der Gruppe entfernte und sich die Schläfen massierte.

Auf meine Frage, ob ich ihr helfen könne schüttelte sie den Kopf. „Sorry“ sagte sie, „ich reagiere wohl zurzeit ein wenig empfindlich auf Reizüberflutung.“

Ich holte ihr ein Glas Wasser und ein paar Apfelschnitze vom Tagungsbuffet, dankbar nahm sie an und begann zu erzählen:

Täglich bis zu 9 Stunden verbringe sie nun seit 5 Monaten in einem Großraumbüro. „Es ist die Hölle,“ beschrieb sie ihren Alltag. Dabei hatte ihr die Arbeit bis dahin sehr viel Freude bereitet. Gemeinsam mit einem Kollegen saß sie früher in einem Büro und so war gewährleistet, dass ein gewisser Austausch stattfand und trotzdem genügend Ruhe herrschte, um konzentriert zu arbeiten. Nun hatte die Behörde ein neues Konzept und ein Großraumbüro installiert.

„Es ist unvorstellbar, was bei uns los ist. Wie in einem Bienenstock! Die Lautstärke, die Unruhe und seit der Hitze draußen wird die Luft im Büro nachmittags so dick, dass mir speiübel wird. Wenn sich dann noch meine Kollegin über den Schreibtisch beugt – buah!“

Durch eine ausladende Geste beschrieb sie die Folgen ihrer Übelkeit….

Natürlich haben größere Arbeitseinheiten Vorteile, gerade in Abteilungen mit hoher Veränderungsdynamik. Kürzere Kommunikationswege und bessere Kooperation beispielsweise und das kommt dem Gruppenspirit zugute. Auch die Eingliederung neuer Teammitglieder funktioniert schneller. Doch Großraumbüros stellen eine regelrechte Konfliktwiege dar.

Sicher hat man sich vor der Einrichtung Gedanken gemacht, wie der Geräuschpegel minimiert werden kann (Schallschlucker, Vorhänge, Pflanzen und Raumteiler, Büros im Büro, usw. usw.) und wir wären nicht in Deutschland, gäbe es für Quadratmeterzahl und Ausstattung keine Vorschriften.

Die Raumausnutzung ist dabei sicher optimal, doch spiegelt sich diese Effizienz auch in der Produktivität der Beschäftigten wider?

Im Schnitt werden im einem solchen Büro 70 Dezibel erreicht – das entspricht der Lautstärke eines Rasenmähers!

Nicht nur die Lautstärke kann sich als problematisch erweisen und sensible Menschen reagieren bereits in deutlich kleineren Arbeitseinheiten.

Gerade introvertierte KollegInnen fühlen sich beeinträchtigt, wenn sie alle Informationen ungefiltert mitbekommen. Wer möchte schon täglich über das Feierabendprogramm der kompletten Belegschaft informiert werden, und auch der Behördengossip ist nicht für jeden von Interesse.

Darüber hinaus kommen in einem großen Büro auch Menschen zusammen, die sich nicht nur im übertragenen Sinne „nicht riechen können“.

Eine Studie des Stress Research Institutes Stockholm zeigt: Beschäftigte im Großraumbüro sind doppelt so häufig krank wie Mitarbeitende in kleineren Räumen. Nicht nur Ansteckungen durch Viren und Bakterien, auch der erhöhte Stresspegel beeinträchtigt die Gesundheit der Betroffenen.

Das Fehlen von Tageslicht im Rauminneren und mangelnde Intimsphäre wirken sich zusätzlich negativ auf unser Leistungsniveau aus. Dazu kommen – wie im Falle unserer Seminarteilnehmerin Reizüberflutung und Diskussionen zur Arbeitsumgebung (Fenster oder Türen auf oder zu, Heizung an oder aus usw. usw.).

Wieviel Zeit mag die Leitung eines Großraumbüros mit der Schlichtung solcher Unstimmigkeiten verbringen? Keine angenehme Aufgabe!

Wenn unabdingbar, unterstützt ein Kodex bzgl. des Verhaltens ebenso wie die sorgfältige Auswahl der Teammitglieder des Großraumbüros. Gerne sind wir hierbei behilflich.

Dass in Ihren Büros dicke Luft stets von einem frischen Wind vertrieben wird,

wünscht

Ihr Ilona-Vogel Team

Konflikte lähmen Ihre Teams

Lange Zeit war Stefan stolz darauf, dass sich unter seiner Leitung das Miteinander auf dem Bauhof der Stadt so toll ist entwickelt hatte.

„Die Beschäftigten pflegen einen prima Umgangston, treiben zusammen Sport und aus dem Feierabendbier wurde sogar ein Freundeskreis, der sich mit Familien zum Grillen verabredet“ freute er sich.

Doch nun stellt er fest, dass private Absprachen selten sind.

Irgend etwas hat sich verändert.

Das laute Lachen, dass früher so oft über den Hof schalte bleibt aus und man hat das Gefühl, die KollegInnen gehen sich aus dem Weg.

Stefans Frage nach dem Grund dieser unterschwelligen Missstimmung wurde mit einem „ne, ne alles ok, Chef“ abgetan und so ließ er die Sache erst einmal auf sich beruhen. Die kriegen sich schon wieder ein, dachte er und ignorierte das – angeblich nicht existente – Problem. Leider war das jedoch nicht der Fall, heute kam es sogar zu lauten Beschimpfungen auf dem Hof.

Einem Hinweis seiner aufmerksamen Sekretärin verdankte Stefan schlussendlich die Erkenntnis, aus welcher Ecke das Problem kam – er hatte die Urlaubsgeschichte schon vergessen. Konnte kaum glauben, dass die befreundeten Kollegen so ein Drama daraus machten.

Vor vier Wochen kam Uwe ins Büro und fragte nach Urlaub für den Brückentag. Nach einem Blick in den Kalender stimmte Stefan zu, bisher hatte noch niemand an diesem Tag frei haben wollen. Dankend verließ Uwe den Raum und ging wieder an seine Arbeit.

Am folgenden Tag bat Manfred, ihm am Freitag nach dem Feiertag Urlaub zu gewähren. „Das wird leider nix,“ antwortete ihm der Vorgesetzte, „ich habe Uwe gestern den Tag zugesagt und du weißt, dass ich schlecht auf euch beide verzichten kann.“

Ungläubig schüttelte Manfred den Kopf. „Das gibt’s doch gar nicht, der weiß doch, dass meine Tochter umzieht und ich ihr Hilfe versprochen habe. Ich muss da frei haben!“ Zornig stemmte er die Hände in die Seite und es war klar, dass er nicht bereit war, das Büro kampflos zu verlassen.

Als sein Telefon klingelte schüttelte Stefan den Kopf, zeigte auf das Handy und sagte kurzerhand:

„Mir egal, macht das unter euch beiden aus.“ Wutentbrannt verließ Manfred das Büro.

Nach wenigen Minuten war in der Halle sein Schreien zu hören:

„Du weißt doch ganz genau, dass ich Hella am Wochenende beim Umzug helfen muss und frei brauche! Wieso gehst du zum Chef und fragst nach Urlaub?“

„Oh sorry, da hab ich nicht dran gedacht“, gab Uwe zurück, „wir haben Karten für das Clapton-Konzert am Freitag gewonnen. Da muss ich natürlich hin! Du weißt doch, wie sehr ich mich geärgert habe, dass es ausverkauft ist….“ Auch Uwes Zornzombie hatte sich in Stellung gebracht, schließlich musste er sich Manfreds vorwurfsvollen Ton nicht gefallen lassen!

Immer lauter, anklagender und verletzender wurde der Disput, bis Stefan selbst in der Halle erschien: „Spinnt ihr? Euer Geschrei bekommt der ganze Hof mit, reißt euch mal zusammen! Ihr wisst, dass nur einer von euch fehlen kann. Es war immer schon klar, dass ihr euch gegenseitig vertretet. Also einigt euch und sagt mir dann Bescheid“, beendete er seine Ansage und ging.

Am nächsten Tag erfuhr Stefan, dass Manfred am Brückentag der Firma zur Verfügung steht, Uwe geht zum Konzert, er hatte ja auch zuerst den freien Tag beantragt. Ok, dachte sich der Chef und ging zum Tagesgeschäft über.

Nicht jedoch die Betroffenen! Schmollend, sich jeweils selbst im Recht fühlend, gingen sich die beiden fortan aus dem Weg. 

Und jetzt das! Insgesamt war die Stimmung im Unternehmen auf Eis gelegt. Die komplette Belegschaft schien in den Streit involviert. Es hatten sich richtiggehend Lager gebildet. Sollte der Streit zwischen den beiden Mitarbeitern tatsächlich so schwerwiegende Folgen für das Betriebsklima haben?

Konflikte sind Chefsache!

Nun war es natürlich an Stefan, eine Aussprache in die Wege zu leiten um das Problem aus der Welt zu schaffen.

Unser Tipp an den Vorgesetzten:

  1. Schenken Sie Problemen zwischen den Teammitgliedern Ihre Aufmerksamkeit!
    Es hätte Stefan klar sein müssen, wie wichtig der freie Tag für beide Mitarbeiter war. Zu blauäugig war er an die Problematik herangegangen.
  2. Um solche Konflikte zu vermeiden, muss untereinander eine Absprache bezüglich der Vertretung stattfinden. Bevor man den Urlaub beim Chef erbittet muss die Vertretung sichergestellt sein.
  3. In unserem Fall stellt sich tatsächlich die Frage, wie wichtig die Anwesenheit eines der beiden am Brückentag ist. Da viele Unternehmen in dieser Zeit schwächer besetzt sind, ist die Produktivität oft geringer. Kann die Position evtl. doch einen Tag unbesetzt bleiben? Ein freundlicher Hinweis, dass und man sich direkt am Montag der Sache annimmt, trifft in vielen Fällen sicher auf das Verständnis von BürgerInnen und KollegInnen. Diese Großzügigkeit des Chefs hätte unter Garantie einen tollen Motivationsschub zur Folge und die Stimmung im Team wäre nach wie vor großartig.

Bleiben Sie als Führungskraft aufmerksam.

Gutes Gelingen und einen kühlen Kopf bei steigenden Temperaturen wünscht

Ihr Ilona-Vogel Team

Die jungen Wilden – wehe, wenn sie losgelassen!?!

In einem der letzten Blogartikel berichteten wir über die Schwierigkeiten, die sich im Miteinander verschiedener Generationen häufig ergeben. Doch auch, wenn die „Jungen“ unter sich sind, bedarf es eines/einer Verantwortlichen.

In der vergangenen Woche besuchte ich eine Messe, die sich über drei Tage erstreckte und war in einem nahegelegenen Hotel untergebracht. Während des Frühstücks fiel mir eine Gruppe junger Menschen auf, die sich am Nachbartisch in einer regen Diskussion befand. Impulsiv und laut brachten sie ihren Unmut vor und so blieb es nicht aus, dass alle im Speisesaal unerwünscht Zuhörer wurden.

Man erfuhr, dass ihr Arbeitgeber eine Fortbildungsveranstaltung für Berufseinsteiger, ein sogenanntes „Onboarding“, arrangiert hatte.

Über Wissenswertes aus verschiedenen Bereichen, wie z. B. Vermögenswirksame Leistungen, Steuereinsparungs- und Bildungsurlaubsmöglichkeiten oder auch firmeninterne Wege zur Weiterentwicklung wurden die neuen Beschäftigten informiert.

Spannend, dachte ich und hörte genauer hin. Könnte sich daraus ein Impuls für meine Arbeit ergeben?

Die Diskutierenden redeten sich immer weiter in Rage und plötzlich sprachen sie von Verpflichtung, Zwang und Überstunden.

Irritiert schüttelte ich den Kopf. Es war ihnen nicht bewusst, was da geboten wurde. Völlig in ihrer Blase gefangen bemerkten sie natürlich nichts vom Kopfschütteln und Räuspern an den Nachbartischen.

Das Personal hinter dem Tresen warf sich entsprechende Blicke zu, überlegte sicher, ob man um etwas mehr Ruhe bitten sollte…..

Kurz dachte ich darüber nach, wie ich hier zu einer Lösung beitragen könnte und stand – konfliktfreudig wie man mich kennt – auf und ging zum Nachbartisch.

„Entschuldigung“ sprach ich die Gruppe an, „ich habe mitbekommen, dass ihr ein Problem mit eurer Fortbildung habt. Solche Seminare werden auch in unserem Unternehmen konzipiert. Deshalb würde ich mich gerne kurz mit euch darüber unterhalten.

Ich finde es sehr schade, dass man euch scheinbar nicht richtig darüber informiert hat, was euch da heute erwartet.“

7 Augenpaare richteten sich fragend auf mich und so sprach ich weiter:

„Der Leitung eures Unternehmens scheint ihr sehr wertvoll zu sein! Sie möchte euch von Beginn an optimal supporten. Sicher haben sie sich eine Menge Gedanken gemacht und lassen sich das auch etwas kosten“ sprach ich weiter und zeigte auf das tolle Ambiente.

Was wisst ihr über den Ablauf der Veranstaltung?“, fragte ich. „Nicht viel“, antwortete eine der jungen Frauen und schob mir einen Zettel über den Tisch. Handschriftlich hatte sie sich einige Notizen gemacht, aus denen auch ich wenig herauslesen konnte.

„Habt ihr denn selbst Fragen, z. B. was es mit vermögensbildenden Leistungen auf sich hat, und wo ihr Kontakte zu entsprechenden Anbietern bekommt?“ Achselzuckend schauten sie mich an.

„Ok, dann schreibt doch mal auf, was euch interessiert, welche Fragen ihr zu den Themen auf ihrer Liste habt,“ sagte ich und deutete auf die junge Frau, von der der Zettel kam.

„Mit diesen Fragen bombardiert ihr dann heute die Referenten. Und alles was am Ende offenbleibt, klärt ihr mit eurem Vorgesetzten bzw. mit der Person, die die Veranstaltung für euch arrangiert hat.

Dann lernen sie auch eure Wünsche kennen.

Am Ende der Veranstaltung werdet Ihr staunen, welche Chancen sich euch auftun und meist sind die Vorträge gar nicht so langweilig.

Lasst euch darauf ein, ihr werdet noch an mich denken,“ endete ich augenzwinkernd.

„Ach ja, und außerdem wäre es schön, wenn ihr etwas leiser diskutieren könntet, damit alle in Ruhe frühstücken können. Viel Spaß heute!“

Dann ging ich an den dankbar lächelnden Umstehend- und sitzenden grüßend vorbei.

Natürlich beherrschte dieses Thema meine Gedanken für den restlichen Tag.

Da ich weiß, dass bis 2030 mehr als 70 Prozent der Beschäftigten der Generationen Y und Z angehören wird deutlich wie wichtig es ist, diesen Menschen von Beginn ihres Arbeitslebens an die größtmögliche Aufmerksamkeit zu schenken.

Dem Arbeitgeber in unserem Fall ist das sicher bewusst, doch bleibt offen, inwiefern er die jungen MitarbeiterInnen auf die Fortbildung vorbereitet hat.

War die Thematik ausreichend bekannt? Hatte man die Möglichkeit den Benefit auszuschlagen?

Wer ist im Unternehmen Ansprechpartner für die Gruppe? Im besten Falle jemand, der altermäßig nicht zu weit von ihnen entfernt ist.

Beim Bilden eines Teams sollte dieses einen Sprecher bestimmen.  Dieser Person muss bewusst sein, welches Vertrauen ihr da entgegengebracht wird und die Aufgabe ernst nehmen.

Den Sprecher/die Sprecherin gilt es zu begeistern!

Diese Person wird besonders auf Fortbildungen und ähnliche Events vorbereitet. So kann er/sie während der Veranstaltung den Gruppenspirit positiv beeinflussen und evtl. Kritik zurück ins Unternehmen melden.

Der/die Sprecher/in muss die Möglichkeit haben, Einfluss auf die Auswahl der Vorträge zu nehmen.

Schließlich sind hier die Wünsche der jungen KollegInnen bekannt.

Wie in früheren Blogartikeln erwähnt, wird das Erscheinungsbild des Unternehmens zu einem großen Teil durch den Auftritt der Beschäftigten im Außen geprägt. Das Verhalten der Teams nimmt also immensen Einfluss auf das Image Ihres Betriebes. Und genau das muss auch den jungen Beschäftigten klar sein. Die Debatte am Frühstückstisch trägt zum Image bei!

Auch wird im Beispiel deutlich, wie wichtig Führung ist, gerade dann, wenn eine Gruppe den Arbeitgeber z. B. in einer Fortbildung repräsentiert!

Nach dem Motto: „Hat man einen – hat man alle“ wird durch den/die Sprecher/in der Gruppenspirit nicht nur positiv gelenkt, ganz nebenbei kristallisiert sich auch eine zukünftige Führungspersönlichkeit für das Unternehmen heraus.

Gutes Gelingen für all Ihre Seminare und Fortbildungen wünscht

Ihr Ilona-Vogel Team

Eigene Wahrnehmung trifft auf Fremdwahrnehmung

Hurra! In der vergangenen Woche hat es endlich einmal wieder geklappt, ich habe mich mit meiner Freundin zum Laufen verabredet. Unser gemeinsames Hobby bot uns bis vor einem Jahr in schöner Regelmäßigkeit die Chance, uns über all die Dinge upzudaten, die in unseren Leben wichtig sind.

Familie, Arbeit, Freizeit – die Themen gingen uns nie aus und so sahen wir den wöchentlichen Lauf nicht nur unter sportlichem Aspekt. Er war so viel mehr: Seelenpflege, ja manchmal Therapie und genau aus diesem Grund fehlten mir diese Treffen ungemein.

Immer wieder hatte Conny unsere Sporteinheit abgesagt und ich hielt mit meinem Ärger darüber nicht hinterm Berg. Heute hatte sie sicher nur zugesagt, weil sie unsere Freundschaft in Gefahr sah, denn, nach dem sie 10 Minuten zu spät endlich eintraf, schien sie sichtlich genervt.

„Du bist ja jetzt schon außer Puste“, begrüßte ich sie fröhlich.

„Gut beobachtet“ schmetterte sie mir zornig entgegen, „ich kann auch wieder gehen!“

OH, Conny hat ihren Zornzombie mitgebracht, stellte ich fest und nahm sie erst einmal in den Arm.

„Lass uns ein Stück gehen, bevor wir Tempo machen, dann kannst du mir erzählen, wer dich so geärgert hat“, schlug ich vor.

Ihr erleichtertes Lächeln zeigte Dankbarkeit und sie begann zu berichten.

Im vergangenen Jahr hatte Luc W.  die Leitung ihrer Abteilung übernommen. Ich erinnere mich gut daran, wie erfreut Conny darüber war. Jung, sportlich, motiviert und engagiert waren die Worte, mit denen sie ihn beschrieb. Der erste Eindruck trog nicht, allerdings legte Luc ein Tempo vor, dem niemand im Team gewachsen war.

„Er ist morgens um 6.30 Uhr am Schreibtisch und powert durch bis um 16.00 Uhr. Dann stürzt er sich in seinen Sportdress. Er trainiert für einen Marathon. Anschließend, nach einer kurzen Dusche, macht er sich so ein fancy Eiweißshake und setzt sich wieder ins Büro. Nicht, ohne einen dummen Spruch über unsere Snacs in der Teeküche und deren Folgen auf unser aller Hüften zu machen. Zum Kotzen! Ich komme mir vor wie der Igel in seiner Challenge mit dem Hasen. Lucs Grinsen scheint immer zu rufen: „Ich bin schon da“.

30 lange Minuten Berichterstattung folgten und ich merkte, wie Connys Zornzombie – einmal losgelassen – ein gigantisches Ausmaß annahm. Mir wurde klar, was sie in der vergangenen Zeit daran gehindert hatte, mit mir zu laufen.

„Wenn Luc wüsste, dass wir nur 5 km joggen, würde er sich nicht mehr einkriegen“, meinte Conny gegen Ende der Runde völlig erschöpft.

Leider ist Luc kein Einzelfall und ein übermotivierter Vorgesetzter kann wirklich entmutigend wirken, wie man an Conny erkennt.

Evaluierte Praxisbeispiele zeigen, dass Führungskräfte entscheidenden Einfluss auf das Gesundheitsverhalten der Mitarbeitenden nehmen. Nicht immer zum Vorteil aller Beschäftigten!

In Ihrer Rolle als Multiplikatoren geben sie gewissermaßen den Takt vor und das muss ihnen bewusst sein. Festgelegte Pausen haben ihre Berechtigung und das Überschreiten der Regelarbeitszeit sollte Ausnahme bleiben, denn Regenerationsphasen sind Teil einer gesunden Work-Life-Balance.

Ein Schlagwort, dass auf vielen Homepages zu finden ist. Und wie sieht die Realität aus?

Das Image wird bei kleinen und mittleren Behörden hauptsächlich über die Beschäftigten nach außen getragen und auch der Flurfunk in Berufsschulen sollte nicht unterschätzt werden.

Das bedeutet, die Teammitglieder sind wichtige PR – und Marketinginstrumente!

Die Zufriedenheit Ihrer Angestellten spielt daher nicht nur im Hinblick auf deren Produktivität eine entscheidende Rolle.

Unser Tipp:

  1. Vergleichen Sie die Werte Ihrer Behörde mit den Beurteilungen auf den bekannten Bewertungsseiten. Tun Sie das regelmäßig, denn Sie sollten darüber unterrichtet sein, wie man Ihre Verwaltung von außen wahrnimmt. Nehmen Sie diese Einträge ernst, denn immer häufiger informiert man sich über diese Plattformen vor der Kontaktaufnahme – sei es als Geschäftspartner oder potentieller Arbeitnehmer.
  • Fördern Sie die Konfliktfähigkeit in Ihrer Behörde:

Ich habe Conny geraten, sich mit ihrer Kritik direkt an Luc wenden, nur so hat er die Möglichkeit, sein Verhalten zu hinterfragen bzw. zu ändern. Denn sicher ist Luc nicht klar, wie er auf KollegInnen wirkt und möchte sicher als Vorgesetzter Vorbild sein.

Dass Sie stets das richtige Maß an Motivation finden, wünscht

Ihr Ilona Vogel Team

Führung vs. Generationskonflikt

Laut Zentralverband des Deutschen Handwerks fehlen im Handwerk bundesweit 250.00 Mitarbeiter – in einigen Bereichen sei die Situation sogar dramatisch, sagt der Präsident Hans-Peter Wollseifer. Er erklärt darüber hinaus, es fehle an Anerkennung für das Handwerk und Wertschätzung für die berufspraktische Arbeit.
Erschweren diese Umstände auch Ihnen, geeignete Mitarbeiter:Innen zu finden bzw. in Ihrer Behörde zu halten?

Wie wird Ihre Behörde von Aussen wahrgenommen? Was tragen Ihre Teammitglieder in die Öffentlichkeit?

Dies bestimmt zu einem großen Teil die Atmosphäre, die in den Teams herrschen.
Was nützen alle Werbeaktionen und innovative Anzeigenkampagnen, wenn sich die Beschäftigten privat ausschließlich negativ über das Betriebsklima äußern?

Genau, nichts!

Das Thema „Arbeit“ ist eines der beliebtesten, egal ob an der Theke oder beim Sport… – sicher möchten aus Sie, das Ihre Behörde ein positives Licht nach Außen wirft.

Die teuer konzeptionierte Firmenphilosophie alleine bringt Sie nicht nach vorne. Sie will und muss gelebt werden um den Einsatz wert zu sein.

Als Führungskraft ist Ihr Terminkalender voll, der Aufgabenkatalog dick und unvorhergesehene Zwischenfälle machen Ihnen das Arbeitsleben zusätzlich schwer. Wieviel Zeit bleibt da für die Personalführung? Sind Ihnen die Schwierigkeiten der Mitarbeitenden untereinander bekannt?

Immer wieder erleben wir, dass Vorgesetzte von den Problemen im Team nicht unterrichtet sind.
Sehr häufig sind es Konflikte, die zwischen Personen unterschiedlicher Generationen entstehen.

So hat sich beispielsweise der neue, engagierte Auszubildende Dennis auf die Stelle „in eine moderne Behörde mit innovativer Philosophie beworben, in der frische Ideen jederzeit willkommen sind“ und erlebt nun hinter der tollen Fassade einen Ausbildungsleiter der sich in der letzten Phase seines Berufslebens befindet und dessen Ansichten genau das Gegenteil widerspiegeln.

Die Enttäuschung von Dennis ist nachvollziehbar und spätestens nach Abschluss der Ausbildung wird er den Arbeitgeber wechseln.
Gerade, wenn in Ihrer Branche gute Mitarbeiter schwer zu finden sind, es wichtig, die von Ihnen optimal ausgebildeten im Team zu halten!
Wie sieht das bei Ihnen aus? Lebt Ihr Führungspersonal die tollen, frischen Ideen, die in Personalsuchanzeigen und den Werbeauftritten in den Vordergrund gestellt werden?

Natürlich ist es nicht einfach, gerade die Mitarbeitenden der älteren Generation davon zu überzeugen, junge Kolleg:Innen entsprechend ihres Alters und der Vorbildung „abzuholen“ und wir möchten auch keine Lanze über die treuen und erfahrenen Kolleg:Innen brechen.

Generationsbedingte Konflikte sind leider keine Seltenheit. Sie verhindern den reibungslosen Arbeitsablauf und schaden so auch Unbeteiligten. Ganz zu schweigen von den Folgen der Belastung, durch die negative Arbeitsatmosphäre.

So erreichte uns vor einiger Zeit die Anfrage eines Schreinereibesitzers. Er klagte darüber, dass Meister und Auszubildender sich nicht verstehen. Ständig käme es zu Beschwerden durch die ein oder andere Seite. Er stehe zwischen den Stühlen und habe weder Zeit noch Lust, hier immer wieder zu intervenieren. Unser Kunde bat uns darum, zur Lösung dieses Konfliktes ein Gespräch mit beiden Parteien zu führen.

Tatsächlich war es nicht das erste Mal, dass wir eine solche Anfrage bekamen. In einem persönlichen Gespräch mit dem Meister erfuhren wir, der Auszubildende sei vorlaut, neunmalklug und ließe es am nötigen Respekt fehlen.

Der Austausch mit dem jungen Kollegen brachte die Erkenntnis, das Verhalten des Vorgesetzen dem Auszubildenden gegenüber sei verachtenswert. „Er schikaniert mich, behandelt mich wie einen Grundschüler, auf meine Fragen reagiert er mit einem abwertenden Lächeln – die Frage sei dumm und würde meine Minderbegabung zum Ausdruck bringen.“

Aus der jeweiligen Perspektive ist das Verhalten des Gegenübers natürlich nicht zu akzeptieren.

In der Tat mangelt es so manchem Vorgesetzten an Fingerspitzengefühl, wenn es um den Umgang mit der jüngeren Generation geht doch wäre es fatal, sofort hier den Casus knacksus zu vermuten.

Häufig ist lediglich der unterschiedliche Sprachgebrauch verantwortlich für Missverständnisse.

In einem von uns moderierten Gespräch haben wir Differenzen definiert. Die Parteien haben sich auf eine gemeinsame Art von Kommunikation verständigt.

Am Ende des Tages war erkennbar, dass sich ein entspannter Umgang im Betrieb auf alle Beteiligten positiv auswirkt. Meister und Auszubildender waren gleichermaßen dankbar, für die Vermittlung zwischen ihnen.

Besonders jedoch überzeugte das Ergebnis unseren Auftraggeber.

Aus unseren eigenen Reihen ist uns diese Problematik bekannt. Wir haben deshalb einen internen Tages-Workshop entwickelt. Ziel dieses Workshops ist es, beiden Parteien die Vorzüge der jeweils anderen zu verdeutlichen und das gemeinsame Miteinander zu ermöglichen bzw. zu fördern.

Sprechen Sie uns also gerne an, wenn bei Ihnen Konflikte zwischen Personen unterschiedlicher Generationen auftauchen. Wir nehmen die Interessen aller in den Blick. Ein offenes Gespräch in Verbindung mit einer guten Mediation schafft Respekt und ermöglicht Perspektivwechsel.

Dies sorgt für Verständnis untereinander und führt zu einer gesunden Arbeitsatmosphäre.

Wie eingangs bereits erwähnt, fehlen in der Gesellschaft häufig die Anerkennung für das Handwerk und die Wertschätzung für die berufspraktische Arbeit. Erfährt nicht auch der öffentliche Dienst diese mangelnde Wertschätzung?

Gehen Sie als Führungskraft beispielhaft voran und fördern Anerkennung und Wertschätzung in Ihrer Behörde.

Das Ihnen dies gelingt wünscht

Ihr Ilona-Vogel Team

Dicke Luft trotz Benefits – was Ihre Bemühungen torpediert

Im letzten Monat widmeten wir uns an dieser Stelle dem Thema:
Wie werde ich ein attraktiver Arbeitgeber?
In diesem Zusammenhang haben wir Möglichkeiten zur Motivationssteigerung aufgezeigt die dazu beitragen, gute Mitarbeiter:Innen zu bekommen und zu halten.

Wir haben uns sehr über die darauffolgenden Zuschriften gefreut. Es gab Lob für unsere Ideen, uns erreichten aber auch Zuschriften, die heftig Kritik übten.

So schrieb uns beispielsweise der Inhaber einer Kanzlei, dass es sehr blauäugig sei zu denken, die von der Leitung ausgelobten Benefits stellten eine Garantie für gutes Betriebsklima dar.
Zuerst einmal: Herzlichen Dank! Wir freuen uns über jede Zuschrift und greifen diese Kritik natürlich sofort auf. Im Mai widmen wir uns daher also dem Thema Betriebsklima und hoffen, dass Sie in den folgenden Blogartikeln Anregungen finden, die die Arbeitsatmosphäre in Ihrem Unternehmen verbessern.

Wir wollten uns jedoch nicht nur auf das geschriebene Wort beschränken. Deshalb haben wir Kontakt aufgenommen und uns in der Kanzlei vor Ort über die Situation informiert!

Ja, es ist wirklich ärgerlich, wenn Sie als Arbeitgeber erleben, dass all die Anstrengungen die sie gemacht haben nicht den gewünschten Erfolg haben. Sie waren sich sicher, mit der Umsetzung Ihrer Ideen die Teammitglieder ordentlich zu motivieren. Und doch: am Ende der letzten Woche lag wieder eine Kündigung auf Ihrem Tisch!

Schnell haben wir erkannt, dass wir es hier mit einer wirklich engagierten Führungspersönlichkeit zu tun hatten. Das innovative Konzept des Unternehmens überzeugte uns:

Die Möglichkeit zum Homeoffice, Kreatives Arbeiten und familienfreundliche Arbeitszeiten. Das klingt doch super, was will man mehr?
Die Gespräche die wir im Anschluss mit den Mitarbeitenden führten, brachten schnell Aufschluss.

So berichtete z. B. ein Sachbearbeiter (alleinerziehender Vater): „Es stimmt schon, dass ich zu Hause sein kann, wenn mein Sohn aus der Schule kommt. Doch was nutzt mir das, wenn wichtige Besprechungen hier ständig für 16.00 Uhr angesetzt werden.“

Eine Mitarbeiterin erklärte, es sei unmöglich, kreatives Arbeiten auszuschreiben, wenn der Abteilungsleiter ein Kontrollfreak ist und ab 8.00 Uhr morgens Anwesenheit fordert.

Tolle Ideen, super Benefits und am Ende ist die Umsetzung nicht möglich – dass da die Mitarbeitenden unzufrieden sind, ist verständlich.

Das heißt für Sie als Arbeitgeber: holen Sie Ihre Führungskräfte mit ins Boot. Ihr Führungsspirit muss gerade diesen bekannt und vor allen Dingen von ihnen getragen werden. Was die Behörde sich auf die Fahnen schreibt muss der/die Mitarbeiter:In auch vorfinden, sonst ist die Kündigung eine Frage der Zeit und so verpufft nicht nur viel Energie (besonders die der Personalabteilung), sondern Sie verlieren clevere Angestellte.

Beginnen Sie also beim Führungspersonal. Wer behindert die Umsetzung Ihrer Behördenpsychologie? Sind diese definiert gibt es verschiedene Möglichkeiten adäquat zu reagieren.
Oft hilft bereits ein offenes Gespräch. Bieten Sie den entsprechenden Personen eine Schulung an. Kommen Sie gerne auf uns zu, wir haben hierzu Konzepte entwickelt. Aber auch fachliche oder räumliche Trennung von Personen die ein homogenes Team gefährden sollten in Betracht gezogen werden.

Dass Sie so den erwünschten Erfolg erzielen und Ihre Mitarbeiter:Innen ein gutes Arbeitsklima genießen, wünscht

Ihr Ilona-Vogel Team

Typgerechte Motivation – so wird jeder Mitarbeiter zum Fan seines Arbeitgebers

Haben Sie schon einmal erlebt, wie jemand voller Begeisterung von seiner Arbeitsstelle berichtet? Das ist schon etwas ganz Besonderes, gerade in einer Zeit in der viele stöhnen, Krankheitsquoten steigen und das Wort „Burnout“ in aller Munde ist.
In der vergangenen Woche berichteten wir von einem Klassentreffen und von Jürgen, der geradezu euphorisch darüber sprach, für welch eine tolle Firma er arbeiten „darf“.
Wäre es nicht toll, wenn auch Ihre Teammitglieder die Werbetrommel so freudig für Sie schlagen würden? Was könnte erfolgreicher sein, als eine solch emotionale Werbung?
Doch was braucht es, damit Ihre Bemühungen ankommen und wirklich alle Mitarbeiter:Innen Motivation erfahren?

Nicht für jeden stellt die klassische Gehaltserhöhung tatsächlich einen Mehrwert dar.

Motivationsinstrumente gibt es viele. Wir haben im letzten Artikel bereits einige Möglichkeiten aufgeführt. Nun gilt es herauszufinden, wie die verschiedenen Mitarbeitertypen perfekt angesprochen werden.

Dem Thema „Mitarbeitertypen“ haben wir vor einiger Zeit einen eigenen Artikel gewidmet:

Mitarbeitermotivation – Ilona Vogel (ilona-vogel.de).

Welcher Benefit ist der richtige für Ihre Teammitglieder? Machen Sie sich die Mühe, dies herauszufinden, damit Ihr Engagement am Ende wirklich ankommt und alle ordentlich profitieren.
Neben der Größe spielen auch Infrastruktur und Branche eine Rolle. Gerade im ländlichen Bereich ist ein Jobfahrrad eine tolle Möglichkeit der Motivation, während ein vergünstigtes Ticket für den öffentlichen Verkehr nicht immer Sinn macht. Das Dienstradleasing ist ein innovatives Werkzeug um die Attraktivität Ihrer Behörde zu fördern. Es schützt die Umwelt und hält Ihre Mitarbeitenden fit.

Eine Studie hat kürzlich belegt, dass Kolleg:Innen die mit dem Rad zur Arbeit kommen, pro Jahr im Schnitt zwei Tage weniger krank sind. Und das kommt am Ende wieder der Behörde zu Gute.
Auf dem Klassentreffen war besonders Bernd beeindruckt. Als Inhaber eines kleinen Familienbetriebes ist er stets daran interessiert, geeignete Personen für sein Unternehmen zu finden und gute Mitarbeiter:Innen langfristig zu binden.

Um den Schulkollegen gut beraten zu können, verabredeten wir einen Termin vor Ort. Damit der Einsatz sich lohnt und Motivation wirklich ankommt ist es wichtig, die Teammitglieder zu kennen. Das ist in einem kleinen Unternehmen noch verhältnismäßig leicht, in mittelständigen und großen Einheiten schon eine Herausforderung.
Bei unserem Besuch lernten wir Bernds Sekretärin kennen. In der Mittagspause berichtete sie von ihrer Arbeit, die sie ehrenamtlich für eine Hilfsorganisation leistet.

Hierdurch inspiriert ergänzten wir die Liste der möglichen Benefits um 2 arbeitsfreie Tage jährlich für soziales Engagement.

Nachdem wir uns eine Übersicht verschafft hatten, verabredeten wir uns zu einem Workshop in dem die geeigneten Benefits mit dem Team erarbeitet werden.
Haben auch Sie Interesse, Ihr Team durch gezielte Motivation anzuspornen?

Wir beraten Sie gerne und finden gemeinsam das richtige Instrument, um Ihre Behörde attraktiver zu gestalten. Rufen Sie uns gerne an und erfahren mehr über unsere Workshops, damit auch Ihre Angestellten begeistert von ihrer Arbeit sprechen. Denn das garantiert Personalbindung und erleichtert es, neue Mitarbeiter:Innen zu gewinnen.

Dass auch Sie ein attraktiver Arbeitgeber werden wünscht

Ihr Ilona-Vogel Team

Wie werde ich ein attraktiver Arbeitgeber

Waren Sie schon einmal auf einem Klassentreffen? Herrlich!

Vergangene Woche war die Einladung meiner Grundschulklasse. Ich freute mich darauf, die alten (!) Mitschüler:Innen nach so langer Zeit mal wieder zu sehen.

Wie erwartet, war es ein großes „Hallo“ und bereits nach kurzer Zeit stellte ich fest, dass sich die Veränderung der „Jungs“ und „Mädels“ einzig auf ihr Aussehen beschränkte.

Schnell fanden sich die gleichen Gruppen wie früher zusammen. Zu meiner gehörte, damals wie heute, Jürgen!

Als Jugendlicher spindeldürr und picklig, nun leicht übergewichtig mit schütterem Haar, war er in seiner Art jedoch noch immer der Alte: großspurig!

Ungefragt berichtete er von seiner neuen Arbeitsstelle: „ROSENROT (Name wurde von der Redaktion geändert) ist wirklich der Hammer! Was ich da bekomme – so was habt ihr noch nicht erlebt…..“

Es folgte eine Auflistung aller Annehmlichkeiten, die ROSENROT Jürgen bot, er schwärmte geradezu, während wir anderen uns fragten, was man davon glauben konnte.

Ich war lediglich gelangweilt, Conny jedoch war anzumerken, dass sie Jürgens Bericht nervte. Mit jeder Minute die er referierte, wurde sie unruhiger.

Bald merkte ich, wie der in Conny schlummernde Zornzombie langsam erwachte und begann, ihr ordentlich einzuheizen: „Na, doch beim falschen Unternehmen gelandet? Solche Guddies kennst du nicht, obwohl du dich abrackerst wie eine Bekloppte. Warum bekommst du weder ein Jobfahrrad noch eine betriebliche Altersversorgung? Naja, Jürgen war dir ja in der Schule schon haushoch überlegen, hiihihi…“

Bam! Das hatte gesessen. Schließlich war sie die Klassenbeste.

Conny wurde dunkelrot, holte tief Luft und….

….bevor es eskalierte, nahm sich Ralph, unser „Vermittler“ der Sache an, hakte Jürgen unter und ging mit ihm zur Theke.

„Wie kommt es, dass manche Menschen so unfassbar stolz auf ihre Firmenzugehörigkeit sind?“,

fragte Bernd. „Das kann doch nicht nur an der Bezahlung und den Guddies liegen.“

Sofort begann ein reger Austausch.

Ist es das Image des Unternehmens, das Gehaltsgefüge oder andere Vorteile, die ein Arbeitsvertrag beinhaltet?

Es gab unterschiedliche Meinungen darüber, was eine Arbeitsstelle attraktiv macht. Bernd war besonders interessiert an unseren Ideen, schließlich leitet er selbst ein kleines Familienunternehmen. „Man muss den Mitbewerbern immer einen Schritt voraus sein – auch hinsichtlich der Arbeitgeberleistungen. So könnte man vielleicht leichter gutes Personal bekommen bzw. halten“, stellte er fest.

Da hat er sicher recht.

Vorteile können unterschiedlichster Natur sein und werden teilweise sogar staatlich gefördert!

Nachfolgend ein paar Beispiele, durch die Sie bei Ihrem Personal punkten können:

Homeoffice

betriebl. Altersversorgung

Gleitzeit

Vertrauensarbeitszeit

Jobticket (öffentl. Verkehr)

Job-Fahrrad

vergünstigter Fitnessstudiobeitrag

Smartphone/ Tablet

Kostenlose Getränke in der Firma

attraktive Einkaufsvorteile

Möglichkeit zur Weiterbildung

Mitarbeiter Coaching

Dies ist nur eine Auswahl an Ideen, die uns spontan einfallen. Sicher gibt es branchenspezifische Benefits, mit denen Sie Ihr Personal motivieren können.

Bernd war beeindruckt von unserem Ergebnis und bat mich, ihm gleich am nächsten Morgen eine Mail zu schicken und ihm bei der Auswahl für sein Unternehmen behilflich zu sein. Das mache ich natürlich super gerne und kann ihm auch direkt ein paar kompetente Ansprechpartner liefern.

Der Rest der Gruppe überlegte, wie man dieses Thema dem jeweiligen Arbeitgeber schmackhaft macht.

Hierzu hatte Bernd ja bereits eine Steilvorlage geliefert:

Um gutes Personal zu bekommen und auch zu halten muss man sich vom Mitbewerb abheben!

Möchten auch Sie nähere Informationen? Dann wenden Sie sich gerne an uns.

Im nächsten Blogartikel informieren wir Sie darüber, wie Sie Ihre Mitarbeitenden typgerecht motivieren, um sie zu Fans Ihres Unternehmens zu machen!

Bis dahin wünschen wir Ihnen eine erfolgreiche Zeit und inspirierende Begegnungen.

Ihr Ilona-Vogel Team

Welcher Führungstyp sind Sie?

Stärken erkennen – Schwächen minimieren

In einem der letzten Führungskräfte-Stammtische machte eine der anwesenden Personen ihrem angestauten Ärger mal so richtig Luft:

„Die Personalführung wird immer schwieriger, es fehlt an Konfliktfähigkeit und auch an Großzügigkeit. Jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt und bei Missverständnissen zieht man sich sofort beleidigt zurück. Ich komme mir manchmal vor wie im Kindergarten.“

Allgemeinde Zustimmung zeigte, dass es in den anderen Unternehmen ähnliche Schwierigkeiten gibt.

Nicht jede/r Mitarbeitende spricht dieselbe Sprache oder ist mit einer hohen Reizschwelle gesegnet! Darum müssen personalverantwortliche Personen besonnen agieren.

In unserem Blogartikel im Juni 2020 haben wir 4 Typen beschrieben, durch die man Teammitglieder unterscheiden kann. https://ilona-vogel.de/unterschiedliche-persoenlichkeiten-unterschiedliche-werte/

Sie erinnern sich?

Rot: Wettbewerbsorientiert, zielstrebig, willensstark, aggressiv, dominierend, intolerant.

Typische Werte für rot sind: Innovation, Effektivität, Effizienz.

Gelb: Ausdrucksstark, begeisternd, optimistisch, erregt, indiskret, hektisch.

Typische Werte für gelb sind: Authentizität, Flexibilität, Unabhängigkeit.

Grün: Liebenswürdig, zuverlässig, warmherzig, fügsam, beleidigt, stur.

Typische Werte für grün sind: Besonnenheit, Fürsorglichkeit, Zuverlässigkeit.

Blau: Vorsichtig, analytisch, formell, misstrauisch, reserviert, kühl.

Typische Werte für blau sind: Disziplin, Kontrolle, Ordnung.

Das Wissen darum, welche/r Mitarbeiter:In welcher Kategorie zuzuordnen ist, lässt Sie schwierige Situationen schnell einschätzen.

Hat sich Ihr/e IT-Mitarbeiter:In (blau) schon lange nicht mehr mit Ihnen in Verbindung gesetzt ist es gut möglich, dass er/Sie sich zufrieden in ihrem/seinem Büro den anfallenden Arbeiten widmet. Ist jedoch Ihre Sekretärin (grün) kurz angebunden und verschanzt sich ist davon auszugehen, dass sie etwas auf dem Herzen hat. Die laut polternde Marketingleiterin (gelb) wird sich sicher bald wieder abregen.

Dies sind nur einige Beispiele die sensibilisieren möchten und beinhalten auf gar keinen Fall eine Wertigkeit. Ein gut funktionierendes Team ist eine ausgeglichene Gruppe mit Anteilen aller Farb-Persönlichkeiten. Nur so ist gewährleistet, dass unterschiedliche Positionen bestmöglich besetzt sind.

Und wie sieht es mit Ihnen aus?

Spannend ist die Überlegung, welchem Farbtyp Sie selbst sich zuordnen, denn hieraus ergeben sich Einsichten, die Ihnen häufig auftretende Schwierigkeiten schnell erklären.

Zuerst einmal: nicht jede Führungskraft ist automatisch gelb bzw. rot. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass die meisten Menschen eine Art Mischtyp sind. Daraus ergibt sich eine Vielzahl von positiven Eigenschaften, leider jedoch auch die doppelte Menge an Fallstricken.

Erkennen Sie zum Beispiel ein Übermaß an „grünen“ Eigenschaften bei sich? Kommt es vor, dass Sie nach einem Gespräch „beleidigt“ sind? Bevor Sie sich zurückziehen und sich dem Gegenüber verschließen überdenken Sie die Situation noch einmal. Was hat der Kollege, die Kollegin gesagt und was kam bei Ihnen an? Wechseln Sie gedanklich die Position und sehen Sie den Vorfall aus dem Blick des Mitarbeiters. Hören Sie sich die Argumente an und halten nicht stur an Ihrer Meinung fest. Vielleicht führt die Idee des/der Angestellten zu neuen Möglichkeiten, auf jeden Fall erkennt man dadurch Ihre Wertschätzung.

Entdecken Sie viel Potential an „blau“ bei sich? Achten Sie auf Ihre Kommunikation. Sie selbst brauchen vielleicht wenig Worte, doch für grüne und gelbe Mitarbeitende sind Ansprache und Feedback sehr wichtig und ein Mangel daran macht sie unsicher.

Und wie kompensieren Sie einen möglichen Mangel an Rotanteilen?

Haben Sie Lust bekommen, einen ausführlichen Test für sich zu machen? 

Wir versichern Ihnen, danach wissen Sie mehr über sich, die Art Ihrer Führung und, warum Ihnen immer wieder die gleichen Konflikte begegnen. Das bringt Sie nicht nur im Berufsleben voran, es wird auch private Beziehungen positiv beeinflussen.

Wenden Sie sich einfach an uns. Gerne begleitet Sie Katja Friedrich aus dem Ilona Vogel GmbH – Team bei Ihrem persönlichen Prozess.

Wir Menschen sind nun mal verschieden – machen Sie sich das zu Nutze!

Positionieren Sie sich und Ihre Teammitglieder entsprechend der persönlichen Neigung – das schafft Zufriedenheit und ein gesundes Betriebsklima.

Ihr Ilona-Vogel Team

Führung – Wie Ihr Team sie (Sie) erlebt.

In unserem letzten Workshop brachte eine Teilnehmerin ein Thema aus ihrem Alltag mit:

Ihr Abteilungsleiter berichtete Ihr, dass der Prokurist sich über die Qualität der letzten Auswertung beschwert hat. Diese sei zu oberflächlich, nicht alle Aspekte wurden berücksichtigt, und es wurden keine Angaben zu möglichen Verbesserungen herausgearbeitet.
„Was glauben Sie, wie ich dastand, hatte keine Ahnung von ihrer schlechten Arbeit und musste garantieren, dass wir die Auswertung schnellstmöglich überarbeiten.“
Sprach´s und verschwand!

Die Mitarbeiterin saß wie versteinert auf ihrem Stuhl, konnte nicht glauben, was sie da gehört hatte.

Sie rang nach Luft, hatte der Abteilungsleiter denn völlig vergessen, wie sie zu dieser Auswertung  gekommen ist?
Während sie begann, uns die näheren Umstände zu erklären merkte man, wie tief sie noch immer verletzt war. Ja, sie fühlte sich regelrecht verraten, denn als gute Führungskraft hätte der Vorgesetzte die Situation dem Prokuristen leicht erklären können:

Die Abteilung besteht aus 4 Personen. Zum Zeitpunkt der Auswertung war sie alleine, da die Kolleg:Innen aus unterschiedlichsten Gründen fehlten (Krankheit, Urlaub, Krankheit des Kindes).
Sie brachte all ihre Kraft auf, den anfallenden Arbeiten der Abteilung gerecht zu werden. Natürlich war das in der normalen Arbeitszeit nicht zu leisten, durch tägliche Überstunden und die Verlegung der Mittagspause an den Schreibtisch schaffte sie es, dass am Ende der 14 Tage nur wenig liegengeblieben war.
Am vorletzten Tag dieser Phase gegen 13.30 Uhr machte Sie der Vorgesetzte darauf aufmerksam, dass eine Auswertung fehlte, die einer der Kollegen für den morgigen Tag zugesagt hatte. Leider hatte dieser es versäumt, die Vertretung darüber zu unterrichten und so lag die Arbeit unbeachtet in der Schublade.

„Na, da klemmen Sie sich mal dahinter und sehen sie zu, dass ich den Bericht heute Abend auf dem Schreibtisch habe, schließlich muss ich ihn noch kontrollieren, bevor ich ihn morgen übergebe!“

Den Tränen nahe machte sich die Mitarbeiterin an die Auswertung. Es fiel ihr nicht leicht, da sie mit dem Arbeitsgebiet des Kollegen nicht vertraut war und somit jede einzelne Angabe mühevoll im digitalen Nirvana des Unternehmens aufstöbern musste. Gegen 19.00 Uhr war sie endlich fertig, druckte den Bericht aus und legte ihn dem Vorgesetzen auf den Tisch. Sie ging durch die dunklen Flure des Firmengebäudes. „Wieder mal die letzte!“, dachte sie mit einer Mischung aus Zorn und Triumpf, schließlich hatte sie das Ding gerockt!

Und am nächsten Tag? Nichts! Keine Spur vom Abteilungsleiter. Insgeheim hatte sie gehofft, dass er sich nochmal bei ihr sehen lässt, bevor er die Auswertung dem Prokuristen vorlegt. Auch in den darauffolgenden Tagen kam der Bericht nicht zur Sprache. Die Kolleg:Innen waren wieder im Büro, der Alltag lief dahin, ihr Einsatz wurde mit keiner Silbe mehr erwähnt. Und nun das!
Das war nun wirklich das Letzte. Und wieder hatte der Chef ihr keine Möglichkeit gegeben, sich dazu zu äußern.

Er hatte keine Ahnung, was er in seiner Mitarbeiterin ausgelöst hatte!

Die Teilnehmer unseres Workshops sparten nicht mit Vorwürfen zu diesem Thema und zwar in beide Richtungen.„Selbst schuld, wenn du dir das gefallen lässt!“ und „Er weiß, dass er es mit dir machen kann“, bis zu „wie hat denn dein Kollege darauf reagiert?“
Genau: Hier hätten tatsächlich verschiedene Personen intervenieren können. Doch beschränken wir uns erst einmal auf die Führungskraft, denn da stellen sich doch viele Fragen:

  1. Hat er die Auswertung nicht überprüfen wollen, bevor er sie weitergibt und ist ihm dabei nicht aufgefallen, dass sie ungenügend war?
  2. Er als Führungskraft sollte die Aufgaben der einzelnen Teammitglieder gut genug kennen um rechtzeitig auf termingebundene Arbeiten hinzuweisen.
  3. Ihm muss bewusst gewesen sein, dass eine einzelne Person die Aufgaben von 3 fehlenden Mitarbeitern nicht problemlos ableisten kann. Hätte er unterstützen können?
  4. Er als Führungskraft hätte die Mitarbeiterin vor dem Prokuristen in Schutz nehmen müssen, und sicher hätte dieser die ungünstigen Umstände auch verstanden, hätte man sie ihm erklärt.
  5. Auf jeden Fall jedoch hätte er den Einsatz seiner Mitarbeiterin in geeignetem Maße honorieren müssen und zwar bereits vor der Auftragserteilung zur Auswertung.

Nicht alle Menschen die durch Fleiß und Know-How in Führungspositionen gelangen, sind zur Personalführung geeignet.

Führungsskills lassen sich erlernen.

Doch wem sind die eigenen Mängel schon bewusst? Ein offenes Gespräch ist nicht immer einfach, schon gar nicht, wenn es um Führungsschwäche des Vorgesetzten geht.

Unser Tipp:

Im Teamgespräch lassen sich Wünsche an den Abteilungsleiter leichter formulieren. Gemeinsam findet man die richtigen Worte und vermeidet emotionale Entgleisungen. Wir helfen gerne als Mediator, Anruf genügt. Sehen Sie sich hierzu auch gerne unseren Führungskräftezirkel an. Mit uns bringen Sie Ihre Führung auf ein neues Niveau.

Ihr Ilona-Vogel Team