Glaskugel

Die Macht der Interpretation

Wie Führungskräfte Teams für Missverständnisse sensibilisieren können

In der Welt der Teamarbeit und Zusammenarbeit ist die Bedeutung klarer Kommunikation unumstritten. Doch selbst wenn Nachrichten sorgfältig formuliert und übermittelt werden, können Missverständnisse aufgrund unterschiedlicher Interpretationen entstehen. Diese Unterschiede im Verständnis können zu Fehlkommunikation und Konflikten führen, die letztendlich die Effizienz und Zusammenarbeit im Team beeinträchtigen. Hier ist die Rolle der Führungskräfte entscheidend, um Teams für die Auswirkungen unterschiedlicher Interpretationen zu sensibilisieren und Strategien zur Vermeidung von Missverständnissen zu entwickeln.

Bewusstsein für Interpretationsvielfalt schaffen

Führungskräfte sollten ihren Teams verdeutlichen, dass Menschen Informationen basierend auf ihren persönlichen Erfahrungen, Werten und Überzeugungen interpretieren. Was für eine Person offensichtlich erscheint, mag für eine andere völlig anders sein. Indem sie diese Vielfalt in der Interpretation betonen, sensibilisieren Führungskräfte ihre Teams für die Möglichkeit von Missverständnissen aufgrund unterschiedlicher Sichtweisen.

Klare und präzise Kommunikation betonen

Es ist wichtig, dass Führungskräfte die Bedeutung klarer und präziser Kommunikation hervorheben. Sie können ihre Teams dazu ermutigen, Nachrichten zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie so formuliert sind, dass sie möglichst eindeutig sind. Auch das Nachfragen, um sicherzustellen, dass Nachrichten richtig verstanden wurden, ist ein wichtiger Schritt, um potenzielle Missverständnisse zu minimieren.

Aktives Zuhören und Nachfragen fördern

Teams sollten dazu ermutigt werden, aktiv zuzuhören und bei Unklarheiten nachzufragen. Führungskräfte können Beispiele liefern, in denen die Annahme falscher Interpretationen zu Problemen geführt hat, um die Wichtigkeit des präzisen Verstehens zu unterstreichen. Ein offener Dialog, in dem Fragen ohne Angst vor Beurteilung gestellt werden können, trägt dazu bei, Missverständnisse zu reduzieren.

Klärung durch Zusammenfassung und Bestätigung

Um sicherzustellen, dass Nachrichten richtig verstanden wurden, können Teams die Praxis einführen, Diskussionen oder Anweisungen durch eine Zusammenfassung zu klären. Die Zusammenfassung ermöglicht es, die wichtigsten Punkte zu wiederholen und sicherzustellen, dass alle auf derselben Seite sind. Eine Bestätigung seitens des Senders, dass die Nachricht korrekt verstanden wurde, kann zusätzlich zur Klärung beitragen.

Offene Diskussionen über Interpretationsunterschiede fördern

Eine offene Diskussionskultur im Team ist entscheidend, um unterschiedliche Interpretationen anzusprechen und zu klären. Führungskräfte können regelmäßige Treffen nutzen, um Beispiele für Interpretationsunterschiede zu teilen und gemeinsam mit dem Team darüber zu reflektieren, wie diese besser angegangen werden können.

Unser Fazit

Die Sensibilisierung für die Vielfalt von Interpretationen innerhalb eines Teams ist ein kontinuierlicher Prozess, der eine bewusste Anstrengung erfordert. Führungskräfte spielen dabei eine Schlüsselrolle, indem sie ihre Teams für die Auswirkungen unterschiedlicher Interpretationen sensibilisieren und Strategien fördern, um Missverständnisse zu minimieren. Durch die Betonung klarer Kommunikation, aktives Zuhören und den offenen Austausch können Teams ihre Zusammenarbeit verbessern und gemeinsam effektiver arbeiten.

Ein Bewusstsein für die Vielfalt von Interpretationen und die Förderung einer klaren Kommunikationskultur sind entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden und die Effektivität von Teams zu steigern. Ein regelmäßiges, z. B. wöchentliches Treffen, kann dazu beitragen, solche Missverständnisse zu vermeiden.

Wie sieht das in Ihrem Team aus?

Falls sich bei Ihnen die Missverständnisse häufen und Sie Unterstützung benötigen, dann sind wir sowohl in akuten Notfällen als auch Präventiv gerne für Sie da.

Führung – Wie Ihr Team sie (Sie) erlebt.

In unserem letzten Workshop brachte eine Teilnehmerin ein Thema aus ihrem Alltag mit:

Ihr Abteilungsleiter berichtete Ihr, dass der Prokurist sich über die Qualität der letzten Auswertung beschwert hat. Diese sei zu oberflächlich, nicht alle Aspekte wurden berücksichtigt, und es wurden keine Angaben zu möglichen Verbesserungen herausgearbeitet.
„Was glauben Sie, wie ich dastand, hatte keine Ahnung von ihrer schlechten Arbeit und musste garantieren, dass wir die Auswertung schnellstmöglich überarbeiten.“
Sprach´s und verschwand!

Die Mitarbeiterin saß wie versteinert auf ihrem Stuhl, konnte nicht glauben, was sie da gehört hatte.

Sie rang nach Luft, hatte der Abteilungsleiter denn völlig vergessen, wie sie zu dieser Auswertung  gekommen ist?
Während sie begann, uns die näheren Umstände zu erklären merkte man, wie tief sie noch immer verletzt war. Ja, sie fühlte sich regelrecht verraten, denn als gute Führungskraft hätte der Vorgesetzte die Situation dem Prokuristen leicht erklären können:

Die Abteilung besteht aus 4 Personen. Zum Zeitpunkt der Auswertung war sie alleine, da die Kolleg:Innen aus unterschiedlichsten Gründen fehlten (Krankheit, Urlaub, Krankheit des Kindes).
Sie brachte all ihre Kraft auf, den anfallenden Arbeiten der Abteilung gerecht zu werden. Natürlich war das in der normalen Arbeitszeit nicht zu leisten, durch tägliche Überstunden und die Verlegung der Mittagspause an den Schreibtisch schaffte sie es, dass am Ende der 14 Tage nur wenig liegengeblieben war.
Am vorletzten Tag dieser Phase gegen 13.30 Uhr machte Sie der Vorgesetzte darauf aufmerksam, dass eine Auswertung fehlte, die einer der Kollegen für den morgigen Tag zugesagt hatte. Leider hatte dieser es versäumt, die Vertretung darüber zu unterrichten und so lag die Arbeit unbeachtet in der Schublade.

„Na, da klemmen Sie sich mal dahinter und sehen sie zu, dass ich den Bericht heute Abend auf dem Schreibtisch habe, schließlich muss ich ihn noch kontrollieren, bevor ich ihn morgen übergebe!“

Den Tränen nahe machte sich die Mitarbeiterin an die Auswertung. Es fiel ihr nicht leicht, da sie mit dem Arbeitsgebiet des Kollegen nicht vertraut war und somit jede einzelne Angabe mühevoll im digitalen Nirvana des Unternehmens aufstöbern musste. Gegen 19.00 Uhr war sie endlich fertig, druckte den Bericht aus und legte ihn dem Vorgesetzen auf den Tisch. Sie ging durch die dunklen Flure des Firmengebäudes. „Wieder mal die letzte!“, dachte sie mit einer Mischung aus Zorn und Triumpf, schließlich hatte sie das Ding gerockt!

Und am nächsten Tag? Nichts! Keine Spur vom Abteilungsleiter. Insgeheim hatte sie gehofft, dass er sich nochmal bei ihr sehen lässt, bevor er die Auswertung dem Prokuristen vorlegt. Auch in den darauffolgenden Tagen kam der Bericht nicht zur Sprache. Die Kolleg:Innen waren wieder im Büro, der Alltag lief dahin, ihr Einsatz wurde mit keiner Silbe mehr erwähnt. Und nun das!
Das war nun wirklich das Letzte. Und wieder hatte der Chef ihr keine Möglichkeit gegeben, sich dazu zu äußern.

Er hatte keine Ahnung, was er in seiner Mitarbeiterin ausgelöst hatte!

Die Teilnehmer unseres Workshops sparten nicht mit Vorwürfen zu diesem Thema und zwar in beide Richtungen.„Selbst schuld, wenn du dir das gefallen lässt!“ und „Er weiß, dass er es mit dir machen kann“, bis zu „wie hat denn dein Kollege darauf reagiert?“
Genau: Hier hätten tatsächlich verschiedene Personen intervenieren können. Doch beschränken wir uns erst einmal auf die Führungskraft, denn da stellen sich doch viele Fragen:

  1. Hat er die Auswertung nicht überprüfen wollen, bevor er sie weitergibt und ist ihm dabei nicht aufgefallen, dass sie ungenügend war?
  2. Er als Führungskraft sollte die Aufgaben der einzelnen Teammitglieder gut genug kennen um rechtzeitig auf termingebundene Arbeiten hinzuweisen.
  3. Ihm muss bewusst gewesen sein, dass eine einzelne Person die Aufgaben von 3 fehlenden Mitarbeitern nicht problemlos ableisten kann. Hätte er unterstützen können?
  4. Er als Führungskraft hätte die Mitarbeiterin vor dem Prokuristen in Schutz nehmen müssen, und sicher hätte dieser die ungünstigen Umstände auch verstanden, hätte man sie ihm erklärt.
  5. Auf jeden Fall jedoch hätte er den Einsatz seiner Mitarbeiterin in geeignetem Maße honorieren müssen und zwar bereits vor der Auftragserteilung zur Auswertung.

Nicht alle Menschen die durch Fleiß und Know-How in Führungspositionen gelangen, sind zur Personalführung geeignet.

Führungsskills lassen sich erlernen.

Doch wem sind die eigenen Mängel schon bewusst? Ein offenes Gespräch ist nicht immer einfach, schon gar nicht, wenn es um Führungsschwäche des Vorgesetzten geht.

Unser Tipp:

Im Teamgespräch lassen sich Wünsche an den Abteilungsleiter leichter formulieren. Gemeinsam findet man die richtigen Worte und vermeidet emotionale Entgleisungen. Wir helfen gerne als Mediator, Anruf genügt. Sehen Sie sich hierzu auch gerne unseren Führungskräftezirkel an. Mit uns bringen Sie Ihre Führung auf ein neues Niveau.

Ihr Ilona-Vogel Team

Trauer am Arbeitsplatz

So selbstverständlich der Tod unser Leben auch beendet, im Umgang mit ihm und der Trauer sind wir oft überfordert.

Während unsere Vorfahren unter anderem durch das Leben in Großfamilien bzw. Mehrgenerationenhaushalten regelmäßig mit dem Sterben von Familienangehörigen konfrontiert wurden, bleibt dies heute für viele lange Zeit abstrakt. Natürlich ist das wünschenswert und uns ist klar, dass man sich auf eine solche Situation weder vorbereiten kann noch möchte!

Und doch haben wir beschlossen, die Trauer am Arbeitsplatz zu unserem Thema im Februar zu machen.

Die Initialzündung hierzu kam von einer Teilnehmerin unseres letzten Workshops. Sie berichtete von einer Rundmail in ihrem Unternehmen. In diesem Schreiben informierte die Firmenleitung über den Tod der Ehefrau eines Mitarbeiters.

Nicht zuletzt aus Gründen des Datenschutzes ist das ein absolutes NO GO!

Extremsituationen verlangen ein Höchstmaß an Personalführungsqualität. Denn gerade in diesen sind alle Beteiligten hochsensibel, ist es für Ihr Team wichtig, dass Sie sich korrekt und klar positionieren. Ihre Mitarbeiter:innen richten sich nach Ihnen aus. Deshalb muss Ihr Handeln vorbildlich sein, sowohl auf sach- und fachlicher als auch auf menschlicher Ebene.

Oft trifft uns das Thema „Tod“ unvermittelt. Darum ist es wichtig, sich im Rahmen des Krisenmanagements grundsätzlich damit auseinanderzusetzten. Nur so sind Sie im Falle des Falles als Führungskraft entsprechend gewappnet.

Wir konzentrieren uns heute auf die administrativen Aspekte und beleuchten im nächsten Blogartikel kommunikationstechnische und emotionale Faktoren, die in Trauerfällen zu beachten sind.

Natürlich ist dies nicht eine Frage von Relevanz oder Dringlichkeit, sondern dient lediglich der Strukturierung.

Was also tun, wenn Sie die Nachricht über den Tod eines Teammitgliedes oder einer/eines nahestehenden Angehörigen erreicht?

Sorgen Sie dafür, dass Sie in dieser Situation nicht alleine sind. Definieren Sie eine Person, die Ihnen zur Seite steht, mit der Sie sich in allen folgenden Fragen abstimmen. Dies kann jemand Ihres Vertrauens oder auch eine nahestehende Person der/des Verstorbenen bzw. Trauernden sein.

Gemeinsam erstellen Sie eine Liste der anfallenden Aufgaben.

Diese richten sich nach der „Nähe“ des Trauerfalles.

Handelt es sich um den Tod eines Teammitgliedes?

Dann ist die Kontaktaufnahme zu den Angehörigen der erste Punkt auf Ihrer Agenda. Überlegen Sie, ob das Telefon das geeignete Medium ist.  Vielleicht ist ein persönliches Gespräch nach telefonsicher Kontaktaufnahme möglich.

Neben der Aussprache des Mitgefühls klären Sie, wie man sich den Umgang bzw. die Kommunikation mit dem Sterbefall wünscht. Es ist nicht zu vermeiden, dass Kolleg:innen und Kund:innen vom Tod erfahren. Das ist den Trauernden sicher klar. Klären sie mit Ihnen die Vorgehensweise.

Gibt es eine öffentliche Bestattung und sind Gäste wie Vorgesetzte, Kollegen usw. erwünscht – in welchem Umfang?

Ist nach Ablauf einer gewissen Zeit vielleicht sogar ein Besuch möglich? Seien Sie sensibel und achten Sie besonders auf „Unausgesprochenes“.

Anschließend klären Sie, wer

  • bereitet die Kondolenzkarte vor,
  • initiiert evtl. eine Sammlung für eine Geldspende– auf Wünsche bzgl. Spendenkonten o.ä. achten,
  • setzt einen Nachruf für die Presse auf und gibt diesen nach Absprache in Auftrag,
  • kümmert sich um eine Kranz- bzw. Blumenspende,
  • sorgt für die Vorbereitung einer Ansprache bei der Bestattung (nach Absprache mit den Hinterbliebenen) und wer übernimmt diese Aufgabe.

Merken Sie einen späteren Besuchstermin bzw. Anruf im Kalender vor.

Klären Sie auch im Team, ob nahestehende Kollegen Kontakt aufnehmen möchten bzw. informieren Sie über die Wünsche der Hinterbliebenen.

Neben diesen Aspekten muss natürlich der Arbeitsalltag neu strukturiert werden. Es gilt, den kompletten Arbeitsbereich des Verstorbenen aufzulisten. Bis zu einer Neubesetzung die unter Umständen mehrere Monate dauert, muss der reibungslose Ablauf gewährleistet sein um zusätzlichen Stress zu vermeiden.

Bedenken Sie, dass sich alle Beteiligten in einer Ausnahmesituation befinden, die Trauer erstreckt sich somit auf das ganze Team.

Kommunikation ist das A und O

Klären Sie mit dem Team, wer lang- bzw. kurzfristig zusätzliche Aufgaben übernehmen kann. Denken Sie auch an die Kommunikation nach außen. Um Schwierigkeiten zu vermeiden sollten Kunden, Lieferanten usw. gleiche Informationen erhalten. Auch diese Gruppen reagieren höchst sensibel und interpretiert fehlende Information oft als Mangel an Wertschätzung.

Handelt es sich um den Tod eines nahen Verwandten eines Teammitgliedes?

Sicher ist dies die häufigere Form der Trauer, die Ihnen im Unternehmen begegnet und es wäre fatal, die Auswirkungen auf das Arbeitsumfeld zu unterschätzen. Trauer endet nicht mit Ablauf des Sonderurlaubes, vielmehr begleitet sie die Betroffenen eine lange Zeit, unter Umständen ein (Arbeits-) leben lang.

Daher haben wir uns entschlossen, dem Umgang mit Trauernden besondere Beachtung zu schenken und ihm einen extra Blogartikel zu widmen.

Wir würden uns freuen, wenn Ihnen unsere Ausführungen eine kleine Hilfestellung geben und Sie und Ihr Team an solchen Herausforderungen wachsen und an Resilienz gewinnen. Natürlich können Sie sich auch im Falle von „Tod und Trauer“ jederzeit an uns wenden.

Ihr Ilona-Vogel Team

Selbstfürsorge, oder: Wer kümmert sich um Schuster`s Leisten?

Soviel sei vorab verraten, wenn er es nicht selbst erledigt, sicher niemand.

Doch die eigentliche Frage ist doch, was nutzt die beste Fertigkeit, wenn man sie nicht auch für sich selbst einsetzt?

Was hält uns davon ab, gut zu uns zu sein? Wir wünschen uns von unserem Umfeld Fairness, Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe oder wenigstens Respekt und Akzeptanz. Und wieviel bringen wir davon selbst für uns auf?

Vor einiger Zeit im ersten Gespräch lernte ich nicht nur meine neue Kundin kennen. Mit ihr zusammen erschien ihr Zornzombie, ein Riesenexemplar seiner Gattung. „Im Unternehmen läuft überhaupt nichts mehr“ schimpfte die Kundin. „Jeder macht, was er will, keiner übernimmt Verantwortung und die Aufgaben schieben sie zwischen sich hin und her.“

Geduldig hörte ich ihr zu und beobachtete, wie ihr Zombie sie weiter anpeitschte. Immer lauter und heftiger wurden ihre Äußerungen, sie geriet völlig aus der Fassung. Sie redete sich richtiggehend in Hysterie bis sie am Ende schließlich in Tränen ausbrach.

Schweigend reichte ich ihr ein Taschentuch.

Es dauerte eine ganze Weile bis sie wieder Worte fand: „Hatte mein Vater wohl doch recht, ich bin nicht stark genug, seine Firma weiterzuführen.“

Kleinlaut entschuldigte sie sich. So etwas sei ihr noch nie passiert. Richtig peinlich war es ihr, dass sie sich derart hatte gehenlassen. Für mich war die Situation nicht neu und so wusste ich genau, wen ich als nächstes kennenlernen würde.

Zitternd und mit klappernden Zähnen kroch er aus meiner Kundin heraus

ihr  Zauderzwerg

Dieses kleine Wesen wohnt vielen von uns inne, ist ziemlich menschenscheu und tritt meist erst dann auf, wenn uns unsere Gedanken, Sorgen und Ängsten überrollen.

Der Zauderzwerg zeigt uns unser Unvermögen auf: „Bist du dir sicher, dass du das schaffst? Wer bist du schon, dass du Ansprüche stellst….usw. usw.“

Ihm hören wir geduldig zu, lassen uns überzeugen und einschüchtern.

Selbstfürsorge Fehlanzeige!

Natürlich wissen wir, dass man Freundschaften pflegen muss, viele kümmern sich geradezu liebevoll um ihr Fahrzeug und auch die Bedürfnisse unserer Zimmerpflanzen und Haustiere haben wir stets im Blick. Warum fällt es uns so schwer, für uns selbst liebevoll zu sorgen?

Selbstfürsorge als Belohnung?

Viele verknüpfen mit ihr eine vorab erbrachte Leistung, doch Sie müssen sich Ihre persönliche Wertschätzung nicht erst verdienen. Sie gehört zur täglichen Pflege. Fehlt sie über längere Zeit, hat das fatale Folgen: Erschöpfung, Burnout und Depressionen sind häufig das Ergebnis unbeachteter Bedürfnisse. Während die Zimmerpflanze Missachtung mit dem Abwurf ihrer Blätter quittiert signalisiert uns der Körper fehlende Achtsamkeit auf körperlicher oder psychischer Ebene.

Selbstfürsorge ist nicht egoistisch, sondern (über-)lebensnotwendig!

Sie ist Teil unserer DNA, doch im Laufe des Lebens haben wir vergessen, wie wichtig es ist, sich selbst genügend Beachtung zu schenken. Genau: schenken – nicht erarbeiten!

In einer Zeit von Gewinnmaximierung und Effizienz, in der Erwartungen ständig nach oben geschraubt werden sind wir geneigt, auch uns selbst zu überschätzen.

Vergessen Sie Multitasking, denn es ist der Feind der Achtsamkeit.

Ohne Achtsamkeit erkennen Sie nicht, wenn etwas Sie überfordert. Natürlich ist eine gesunde Lebensweise (Ruhephasen, vitaminreiche Kost, genügend Bewegung und ausreichend Sauerstoff, Vermeidung von Elektrosmog usw.) Grundvoraussetzung. Doch lassen Sie sich dadurch nicht noch zusätzlich unter Druck setzen.

Weniger ist manchmal mehr – und zwar, wenn es um Perfektionismus und Rechtfertigung geht.

Mobilisieren Sie ihre Selbstheilungskräfte und integrieren Selbstfürsorge in Ihren Alltag durch

  • Abwechslung im Alltag

Ändern Sie Gewohnheiten, das verwirrt Ihr Gehirn und es wird gezwungen, die ausgetretenen Pfade zu verlassen. Wie wäre es z. B. mit einem kurzen, strammen Spaziergang nach dem Mittagessen?

  • Verlassen Sie Ihre Komfortzone!

Sehen Sie eine Problemstellung auch mal als Herausforderung –  probieren Sie doch mal etwas neues aus – etwas, dass Ihnen als erstes in den Kopf kommt. Wenn das Ergebnis Sie nicht überzeugt: macht nichts! Meist hat man noch mindestens eine zweite Chance!

  • Verlassen Sie die Opferrolle

Nicht nur Ihnen passiert „das“ immer mal wieder!

  • Üben Sie sich in Gedanken-Hygiene

Achten Sie auf Ihre Selbstgespräche, diese ziehen Sie immer wieder in zurückliegenden Ärger

Versuchen Sie, häufiger „im gegenwärtigen Moment“ zu sein

  • Erinnern Sie sich an Ihren letzten Flug – zuerst sich selbst die Sauerstoffmaske aufsetzen!

Anderen helfen können Sie nur, wenn es Ihnen selbst gut geht.

Dies gilt besonders für Führungskräfte. Nur ein/e Vorgesetze/r, der/die mit sich selbst im Reinen ist führt erfolgreich.

  • Nehmen Sie sich täglich Zeit für eine Übung in Selbstliebe

Seien Sie gut zu sich – egal ob Sie sich Zeit, ein Bad oder eine kulinarische Köstlichkeit gönnen, genießen Sie es und schenken Sie dabei nur sich selbst Beachtung. Wechseln Sie regelmäßig zwischen psychischen, körperlichen und mentalen Übungen.

Beachten Sie die Warnzeichen Ihres Körpers und nehmen Sie gegebenenfalls Hilfe an.

Dies lässt Sie Alltagsstress leichter bewältigen und Sie generieren zusätzlich Resilienz.

Machen Sie sich Selbstfürsorge zur Gewohnheit und bringen so mehr Lebensqualität in Ihren Alltag. Es muss nicht erst ein schlimmer Schicksalsschlag bei Ihnen Einzug halten, um das Motto zu leben: JEDEN TAG ETWAS SCHÖNES!

Schicken Sie Ihren Zauderzwerg in den Winterschlaf und genießen Sie die Weihnachtstage.

Das empfiehlt

Ihr Ilona-Vogel Team

Verantwortung übernehmen – jetzt sind Sie am Zug

Bei diesem Thema überlege ich spontan, was mich dazu bewogen hat, ein eigenes Unternehmen zu gründen; aus einem sicheren Arbeitsverhältnis ins Risiko Selbstständigkeit?

Einer der vorrangigsten Gründe war sicher der Wunsch, soziale Kompetenzen in Unternehmen und Teams zu fördern. Der Auslöser dafür war vielseitig: Täglich besteht eine Herausforderung darin, mit „schwierigen Menschen“ umzugehen, und das in verschiedenen Rollen: als Dienstleister, aber häufig auch in der Rolle als Führungskraft.  Oft habe ich die Erfahrung gemacht, wie unzufrieden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden, wenn sie sich nicht ernstgenommen oder geführt fühlen. Dies vermittelt Ungerechtigkeit, führt zu Missverständnissen und am Ende zur inneren Kündigung.

Das wollte ich für mich unbedingt vermeiden und so übernahm ich Verantwortung für mich, für meine Kunden und mittlerweile für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – ein Team, das immer weiter wächst.

Die Verantwortung den Menschen gegenüber, die sich an meinem Traum beteiligen liegt mir dabei ganz besonders am Herzen, sehe ich doch täglich, welche Auswirkungen fehlende Verantwortung auf Leistungsfähigkeit, Teamspirit und somit den Erfolg von Unternehmen hat.

Häufig höre ich, dass Vorgesetzte ihren Teams imme wieder erklären, ihre Tür sei offen für jeden, der ein Problem hat.

Doch wer geht schon gerne zum Chef? Oft hält man das eigene Problem für zu klein um den Vorgesetzen damit zu behelligen. Und außerdem, denkt er dann nicht, man sei unfähig?

Eine Bekannte berichtete kürzlich: „Der Chef sagt, die Tür steht immer offen, aber eigentlich ist sie immer zu. Da frage ich mich: ist er eigentlich froh, wenn niemand kommt, damit er seine Ruhe hat?

3 grundlegende Aspekte

1. Führung bedeutet Verantwortung

In all meinen Teamentwicklungen tritt immer wieder zutage: die meisten MA wollen geführt werden, zumindest in teamentscheidenden Fragen.
Sie erwarten klare Entscheidungen auch, wenn diese mal unpopulär sind.

Im Football muss der Quaterback den nächsten Zug initiieren, im Spiel bleibt in entscheidenden Situationen keine Zeit zur Diskussion! Gehen auch Sie selbstbewusst voran, Ihr Team wird Ihnen folgen. Auch auf die Gefahr, dass sich ein Spielzug mal als falsch herausstellt.

Haben Sie dann den Mut, sich und Ihrem Team einzugestehen, dass es ein Fehler war, die anderen haben es sowieso bereits bemerkt und nur durch Ehrlichkeit können Sie jetzt noch punkten.

Wer hat im Team welche Verantwortung?

Sind die Befugnisse geklärt, weiß jeder, was er/sie bzw. das Team selbst entscheiden kann und ab welchem Punkt der Chef auf dem Spielfeld erscheinen muss.

2. Führung ist eine Bringschuld

Ein Pauschal-Angebot, wie z.B. der Klassiker „Meine Türe ist immer offen!“ an alle reicht nicht aus!

Wer dieses Angebot annimmt ist entweder taff genug, die meisten Probleme ohne Hilfe zu lösen oder aber er steht bereits mit dem Rücken an der Wand. Soweit dürfen Sie es nicht kommen lassen.
Im Regelfall öffnen MA die Tür zum Chef nur ungerne, wenn es schwierig wird. Und so gehen Probleme, die Ihr Team lahmlegen oder explodieren lassen können, an Ihnen vorbei bzw. Sie bekommen sie viel zu spät mit.
Aber gerade in solchen Situationen ist es wichtig, dass Sie schnell Kenntnis darüber erlangen.
Deshalb: gehen Sie zu Ihren MitarbeiterInnen. Täglich, gerne auch mehrmals.
Das bedeutet nicht, dass Sie jeden Tag lange Gespräche führen müssen. Ein kurzer Besuch macht Sie menschlich und nahbar. Machen Sie sich das zur Routine. Kleinigkeiten können sofort geklärt werden, es ist Zeit für Rückfragen „zwischen Tür und Angel“. Und: wenn es irgendwo klemmt, merken Sie es sofort!

Bringen Sie Ihre Führung an den Mann und die Frau!

3. Verantwortung bedeutet Konflikte ansprechen, denn das ist Sache des Leaders!

Wenn Sie also Irritationen im Team spüren, sind Sie am Zug: Also: ANSPRECHEN!
Auch wenn Sie mit Ihrem Gefühl vielleicht daneben liegen: macht nichts!
So ist es wenigstens geklärt und ihre MA spüren Ihr Interesse und Ihre Bereitschaft, sich ihren Problemen anzunehmen. Eine unberechtigte Sorge ist immer besser als ein unentdecktes Problem. Je länger ein Konflikt gärt, umso schwieriger gestaltet sich die Lösung!

Warten Sie also nicht, bis man Ihnen den Ball zuwirft, nehmen Sie ihn sich und bestimmen selbst die Richtung.

Viel Erfolg in der Rolle des Quaterbacks wünscht Ihnen

das Ilona-Vogel Team

Wie funktioniert Kommunikation – Die vier Seiten einer Nachricht

Vor einiger Zeit hatten wir einen Kunden, der folgendes Problem schilderte:

Zwei MitarbeiterInnen geraten in einem Meeting heftig aneinander. Beide dachten, der/die jeweils andere kümmere sich um eine Aufgabe. So blieb diese unerledigt und nun sind heftige Diskussionen im Gang, wer warum was nicht gemacht hat: „Du sagtest doch, du schaust mal nach“ „Nein Du sagtest, Du schaust nach….“


Die Zornzombies der beiden lechzen nach Streit und befeuern ihre Besitzer zusätzlich mit Problemen aus der Vergangenheit: „Es ist immer dasselbe mit dir, drehst dich nur um dich selbst und bist nicht in der Lage, im Team zu arbeiten!“ usw. usw.

Auch der Zornzombie unseres Kunden fletscht ordentlich die Zähne: „Schmeiß endlich einen der beiden raus, das wird doch nie was! Oder hau jetzt wenigsten richtig auf den Tisch. Unmöglich, dass die beiden nicht in der Lage sind, richtig zu kommunizieren“

Ja, der Zornzombie hat es sofort erkannt, es ist eine Frage der Kommunikation!

Neben der reinen Information beinhaltet eine Aussage sehr viel mehr. So tut der Absender zum Beispiel durch Wortwahl und den Ton auch seine Stimmung kund.

Nach Friedemann Schulz von Thun (deutscher Kommunikationspsychologe) ist Kommunikation vier-dimensional

  1. Die Sachinformation (Inhalt der Nachricht)
  2. Die Selbstoffenbarung (Absichten und Gefühle des „Senders“)
  3. Die Beziehungsbotschaft (Art der Formulierung, Tonfall, hier drückt sich aus, in welcher Beziehung man zum Gesprächspartner steht)
  4. Der Appell (Wunsch, Auftrag an den Gesprächspartner)

Beispiel:

Kollege A: „Das Papier im Kopierer ist leer.“ (Sachinformation)

Er denkt: Mist, ich bin sowieso schon spät dran. Jetzt auch das noch, ich weiß gar nicht, wo Papier aufbewahrt wird. (Selbstoffenbarung)

Kollegin B empfängt: Füll das Papier auf! Gehört doch zu deinen Aufgaben, oder soll ich mich darum auch noch kümmern. Schließlich hab ich wichtigeres zu tun. (unterstellte Beziehungsbotschaft).

Sie sagt: Ist im Moment schlecht, ich arbeite hier gerade an einem Problem.

Denkt jedoch: Soll er es doch selbst machen der Herr Wichtig.

Ein Appell hat in vorgenanntem Beispiel nicht stattgefunden, so bleibt offen, wie das Problem gelöst wird.

So schaukeln sich die Gemüter oft hoch und belasten über kurz oder lang das Klima im Unternehmen und die Arbeitsprozesse.

Als Vorgesetzter ist man hier besonders gefordert, man muss

  • unparteiisch bleiben
  • aufklärend wirken und vor allem
  • Voraussetzungen schaffen, die solche Missverständnisse zukünftig minimieren

Spätestens, wenn ein Problem an Sie herangetragen wird: klären Sie den Entstehungsgrund.

Ist dieser in der Kommunikation zu finden?

Wir erleben immer wieder, dass die Aussagen des/der Kollegen zu umfangreich, die eigenen jedoch sehr oberflächlich analysiert werden.

„Man sieht den Splitter im fremden Auge, jedoch bemerkt man den Balken im eigenen nicht.“

Sensibilisieren Sie Ihr Personal – zeigen Sie die 4 Aspekte der Information auf und bitten Sie die Teammitglieder um Selbstreflexion. Wann immer der Zornzombie zu toben beginnt, klären Sie durch Nachfragen, ob Sie die Information des Senders korrekt verstanden haben.

Wenn z. B. jemand das Gefühl hat: „Hab ich da gerade was auf meinem Beziehungsohr gehört? Zeit nachzufragen, ob wirklich eine Botschaft auf der Beziehungsebene gesendet wurde.

Die meisten Missverständnisse lösen sich sehr schnell auf, wenn die Botschaft beim Empfänger richtig angekommen ist.

Kommunikation ist nur dann erfolgreich, wenn die Nachricht auf allen vier Ebenen so verstanden wird wie sie gemeint ist. Eine echte Herausforderung, die mit einer guten Gesprächskultur jedoch lösbar ist. Deshalb auch heute wieder unser Appell an Sie:

Arbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem Team an der Kommunikation, gehen Sie selbst mit gutem Beispiel voran und sichern Sie so den Erfolg Ihres Unternehmens.

           

Eine gute Zeit wünscht

Ihr Ilona-Vogel Team