Leuchtturm als Sinnbild für psychologische Sicherheit

Psychologische Sicherheit im Team: Ein Schlüssel zum Erfolg

In einer zunehmend komplexen und dynamischen Arbeitswelt gewinnt das Thema psychologische Sicherheit im Team immer mehr an Bedeutung. Psychologische Sicherheit bezeichnet ein Klima, in dem sich Teammitglieder sicher fühlen, Risiken einzugehen, Fehler zuzugeben und offen ihre Meinung zu äußern, ohne negative Konsequenzen fürchten zu müssen. Dies ist entscheidend für die Innovationsfähigkeit und den Erfolg eines Teams. Doch wie kann man als Führungskraft psychologische Sicherheit fördern, und was kann man persönlich dazu beitragen?

Was ist psychologische Sicherheit?

Der Begriff der psychologischen Sicherheit wurde von Amy Edmondson, Professorin an der Harvard Business School, geprägt. Sie beschreibt psychologische Sicherheit als eine Arbeitsumgebung, in der sich die Mitglieder sicher fühlen, zwischenmenschliche Risiken einzugehen. Das bedeutet, dass Fehler nicht stigmatisiert werden und Ideen offen und ohne Angst vor Zurückweisung oder Bestrafung geäußert werden können.

Die Bedeutung psychologischer Sicherheit

Studien haben gezeigt, dass Teams mit hoher psychologischer Sicherheit:

  1. Innovativer und kreativer sind, da die Mitglieder keine Angst haben, neue Ideen vorzuschlagen.
  2. Effektiver zusammenarbeiten, weil Vertrauen und Offenheit gefördert werden.
  3. Bessere Entscheidungen treffen, da unterschiedliche Perspektiven berücksichtigt werden.
  4. Schneller lernen und sich an Veränderungen anpassen, weil Fehler als Lernchancen gesehen werden.

Tipps für Führungskräfte zur Förderung psychologischer Sicherheit

1. Vorbildfunktion einnehmen

Als Führungskraft haben Sie einen großen Einfluss auf die Teamkultur. Zeigen Sie durch Ihr Verhalten, dass Offenheit und Fehler akzeptiert werden. Geben Sie selbst zu, wenn Sie einen Fehler gemacht haben, und sprechen Sie offen über Ihre eigenen Lernprozesse.

2. Offene Kommunikation fördern

Schaffen Sie Gelegenheiten für offene und ehrliche Gespräche. Dies kann durch regelmäßige Teammeetings, Feedbackrunden oder informelle Gespräche geschehen. Achten Sie darauf, aktiv zuzuhören und die Meinungen und Bedenken Ihrer Teammitglieder ernst zu nehmen.

3. Fehler als Lernmöglichkeiten betrachten

Ermutigen Sie Ihr Team, Fehler als Teil des Lernprozesses zu sehen. Besprechen Sie Fehler offen, ohne Schuldzuweisungen, und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen und Verbesserungsmöglichkeiten. Dies schafft eine Kultur des kontinuierlichen Lernens und Wachstums.

4. Diversität und Inklusion fördern

Verschiedene Perspektiven und Hintergründe bereichern die Teamarbeit. Achten Sie darauf, dass alle Teammitglieder gleichberechtigt einbezogen werden und sich wertgeschätzt fühlen. Fördern Sie eine inklusive Kultur, in der Vielfalt als Stärke angesehen wird.

5. Vertrauen aufbauen

Vertrauen ist die Grundlage psychologischer Sicherheit. Zeigen Sie Vertrauen in die Fähigkeiten und das Urteilsvermögen Ihres Teams. Geben Sie Verantwortung ab und ermöglichen Sie den Teammitgliedern, eigenständig zu arbeiten und Entscheidungen zu treffen.

Persönlicher Beitrag zur psychologischen Sicherheit

Neben der Förderung eines sicheren Umfelds auf organisatorischer Ebene können Sie als Führungskraft auch persönlich zur psychologischen Sicherheit beitragen:

  1. Selbstreflexion: Reflektieren Sie regelmäßig Ihr eigenes Verhalten und Ihre Kommunikation. Fragen Sie sich, ob Sie ein Umfeld schaffen, in dem sich Ihre Teammitglieder sicher fühlen.
  2. Empathie zeigen: Versetzen Sie sich in die Lage Ihrer Teammitglieder. Versuchen Sie, deren Perspektiven und Gefühle zu verstehen und zeigen Sie Mitgefühl und Unterstützung.
  3. Feedback annehmen und geben: Seien Sie offen für Feedback und nutzen Sie es als Chance zur Verbesserung. Geben Sie gleichzeitig konstruktives Feedback, das hilft, ohne zu entmutigen.
  4. Kontinuierliches Lernen: Bilden Sie sich regelmäßig weiter und bleiben Sie auf dem Laufenden über neue Erkenntnisse und Methoden zur Förderung psychologischer Sicherheit.
Zufriedene Mitarbeiter

Mitarbeiterzufriedenheit!

In einer Zeit, in der Behörden zunehmend erkennen, dass ihre Mitarbeiter ihr wertvollstes Kapital sind, rückt die Mitarbeiterzufriedenheit immer stärker in den Fokus. Zufriedene Mitarbeiter sind nicht nur produktiver, sondern auch motivierter und loyal gegenüber ihrem Arbeitgeber. Doch wie können Behörden herausfinden, was ihre Mitarbeiter wirklich denken und fühlen? Was ihnen wirklich wichtig ist und welche guten Ideen sie haben, um Ihre Behörde zukunftsfähig zu machen. Hier kommt eine Mitarbeiterumfrage ins Spiel, die sich als ein äußerst wirksames Instrument zur Messung der Mitarbeiterzufriedenheit erwiesen hat.

Zufriedene Mitarbeiter sind nicht nur glücklicher bei der Arbeit, sondern tragen auch maßgeblich zum Erfolg und zur Entwicklung der Behörde bei. Sie sind motivierter, engagierter und bereit, sich für Ihren Arbeitgeber einzusetzen. Darüber hinaus sind sie auch weniger geneigt, die Behörde zu verlassen, was die Fluktuationsrate reduziert und die Kosten für die Rekrutierung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter senkt.

Doch wie kommen Sie an die Erkenntnisse? Hier kommen Mitarbeiterumfragen ins Spiel. Eine gut gestaltete Mitarbeiterumfrage bietet Behörden wertvolle Einblicke in die Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter. Sie ermöglicht es, die Stärken und Schwächen ihrer Organisation zu identifizieren, Verbesserungspotenziale aufzudecken und gezielte Maßnahmen zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit zu ergreifen.

Am besten führen Sie Mitarbeiterumfrage online durch. Dabei ist es wichtig, dass die Umfrage anonym durchgeführt wird, um den Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, ehrlich und offen zu antworten, ohne Angst vor negativen Konsequenzen zu haben. Die Fragen sollten sorgfältig formuliert werden, um relevante Informationen zu sammeln und sicherzustellen, dass die Ergebnisse aussagekräftig sind.

Die Themen, die in einer Mitarbeiterumfrage behandelt werden können, sind vielfältig und reichen von Arbeitsbedingungen und Vergütung über Arbeitsbelastung und Work-Life-Balance bis hin zu Führungskompetenz und der Kultur. Indem Arbeitgeber diese Themen ansprechen und das Feedback ihrer Mitarbeiter ernst nehmen, können sie das Arbeitsumfeld verbessern, die Mitarbeiterbindung stärken und letztendlich ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Mitarbeiter werden gerne bei Ihrer Behörde arbeiten und nicht zu anderen Arbeitgebern wechseln.

Darüber hinaus kann eine regelmäßig durchgeführte Mitarbeiterumfrage Behörden  dabei unterstützen, Trends im Mitarbeiterfeedback zu erkennen und frühzeitig auf Probleme zu reagieren, bevor sie sich zu größeren Herausforderungen entwickeln. Sie bietet die Möglichkeit, proaktiv auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter einzugehen und ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich die Mitarbeiter geschätzt und unterstützt fühlen.

Es ist wichtig, bei Mitarbeiterumfragen den Finger in die Wunde zu legen, weil nur so Behörden die Möglichkeit haben, echte und tiefgreifende Probleme zu identifizieren und anzugehen. Indem Sie sich den unangenehmen Themen stellen und ehrliches Feedback von ihren Mitarbeitern einholen, können Sie eine offene Kommunikationskultur fördern und Vertrauen aufbauen.

Wenn man nur oberflächliche Fragen stellt oder bestimmte Bereiche meidet, laufen Sie Gefahr, wichtige Probleme zu übersehen oder zu bagatellisieren. Dies kann langfristig zu Unzufriedenheit, Demotivation und sogar zur Abwanderung von talentierten Mitarbeitern führen.

Indem Behörden sich der Ehrlichkeit ihrer Mitarbeiter stellen und auch unangenehme Themen ansprechen, zeigen sie ihren Mitarbeitern, dass sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und sich für ihr Wohlbefinden einzusetzen. Dies kann das Vertrauen der Mitarbeiter stärken und dazu beitragen, eine positive und konstruktive Arbeitsumgebung zu schaffen.

Darüber hinaus ermöglicht es das Ansprechen von unangenehmen Themen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und proaktiv zu handeln, bevor sie sich zu größeren Herausforderungen entwickeln. Dies kann dabei unterstützen, langfristige Lösungen zu implementieren und die Mitarbeiterzufriedenheit nachhaltig zu verbessern.

Nachdem eine Behörde die Ergebnisse einer Mitarbeiterumfrage erhalten hat, ist es entscheidend, angemessen und effektiv darauf zu reagieren. Hier sind einige bewährte Vorgehensweisen, wie Behörden am besten mit den Ergebnissen einer Mitarbeiterumfrage umgehen können:

  •               Analyse der Ergebnisse: Zunächst sollten die Ergebnisse gründlich analysiert werden, um die wichtigsten Trends, Muster und Bereiche mit Verbesserungsbedarf zu identifizieren. Es ist wichtig, sowohl quantitative als auch qualitative Daten zu berücksichtigen und die Ergebnisse in den entsprechenden Kontext zu setzen.
  •               Priorisierung von Maßnahmen: Basierend auf der Analyse sollten Behörden die wichtigsten Bereiche mit Verbesserungsbedarf priorisieren und Maßnahmen zur Lösung der identifizierten Probleme festlegen. Dabei sollten sie berücksichtigen, welche Maßnahmen den größten Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit haben und welche am dringendsten benötigt werden.
  •               Kommunikation der Ergebnisse: Die Ergebnisse der Mitarbeiterumfrage sollten transparent und offen mit den Mitarbeitern kommuniziert werden. Dies zeigt den Mitarbeitern, dass ihre Meinungen gehört wurden und dass das Unternehmen bereit ist, an Verbesserungen zu arbeiten. Es ist wichtig, sowohl positive als auch negative Ergebnisse anzusprechen und einen konstruktiven Dialog mit den Mitarbeitern zu führen.
  •               Entwicklung eines Aktionsplans: Auf Basis der identifizierten Bereiche mit Verbesserungsbedarf sollte die Behörde einen detaillierten Aktionsplan entwickeln, der konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit umfasst. Dieser Aktionsplan sollte klare Ziele, Verantwortlichkeiten, Zeitpläne und Ressourcenallokationen enthalten.
  •               Implementierung von Verbesserungsmaßnahmen: Nachdem der Aktionsplan entwickelt wurde, sollte die Behörde die identifizierten Maßnahmen konsequent umsetzen. Dies erfordert möglicherweise Änderungen in der Kultur, Prozessen, Richtlinien oder Ressourcenallokationen. Es ist wichtig, die Fortschritte regelmäßig zu überwachen und anzupassen, um sicherzustellen, dass die angestrebten Ziele erreicht werden.
  •               Feedback und Überprüfung: Während Verbesserungsmaßnahmen implementiert werden, ist es wichtig, regelmäßiges Feedback von den Mitarbeitern einzuholen und den Fortschritt zu überprüfen. Dies ermöglicht es der Behörde, rechtzeitig Anpassungen vorzunehmen und sicherzustellen, dass die Maßnahmen tatsächlich die gewünschten Auswirkungen auf die Mitarbeiterzufriedenheit haben.

Indem eine Behörde auf die Ergebnisse einer Mitarbeiterumfrage angemessen reagiert und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit ergreift, kann es nicht nur das Arbeitsumfeld für seine Mitarbeiter verbessern, sondern auch langfristig seinen Erfolg und seine Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Wir von der Ilona Vogel GmbH sind in allen Phasen der Mitarbeiterbefragung für Sie da.
Wir begleiten Sie mit Inspiration bei der Erarbeitung der ganz individuell auf Ihren Bedarf zugeschnitten Fragen. Gestalten im Anschluss den Prozess für Sie so einfach wie möglich, legen dabei den Finger in die Wunde, damit Sie danach die passenden Maßnahmen implementieren können, um eine Behörde mit Zukunft werden. Dafür steht die Ilona Vogel GmbH mit all Ihrer Kompetenz, denn wir sind die Menschen aus der Verwaltung für die Verwaltung! 

Alles auf Anfang!?!

Sie können, Sie sollten, und wenn Sie mutig genug sind, um anzufangen, werden Sie auch. 

Stephen King

„Alles auf Anfang“, raunte Steffi mir beim 12. Glockenschlag in der Silvesternacht zu und stieß mit ihrem Sektglas an meines. Im Gegensatz zum fröhlichen Klirren der Gläser klang meine Freundin ein wenig müde und desillusioniert und ließ mich nachdenklich zurück, während sie mit ihrem Glas weiterzog, um mit dem Rest der Feiernden anzustoßen.

Alles auf Anfang?, frage ich in mich hinein…. 

             Auf gar keinen Fall! Schreit alles in mir!

Natürlich haben sich nicht alle meine Wünsche im vergangenen Jahr erfüllt, doch bin ich nicht bereit, die letzten 365 Tage als vergeudet anzusehen. Neben vielen wunderschönen Erlebnissen habe ich, auch und vielleicht sogar besonders, durch negative Erlebnisse eine Menge gelernt. Über mich, mein Umfeld und nicht zuletzt auch über meine Wünsche.
Und genau diese Erfahrungen geben mir Aufschluss über die Gründe des Scheiterns meiner Vorsätze…

Doch, wer oder was ist denn hier gescheitert?

Zuerst einmal muss ich mir eingestehen: 
Einige meiner Wünsche waren von vornherein nicht umsetzbar, und zwar aus unterschiedlichen Gründen:

  1. War es wirklich mein Wunsch, häufiger Gewichte zu stemmen oder verband ich damit lediglich die Hoffnung, endlich ein wenig schlanker zu werden?
  2. War es vielleicht nur ein Traum, auf einer Bühne Klavier zu spielen?

Es braucht ein Ziel um den Traum in die Realität zu holen, ohne Übung wird es nix mit der Pianistenkarriere.

  • Hatte ich Einfluss auf das Ergebnis oder war der Wunsch nur fromme Hoffnung, dass sich das Verhältnis meiner beiden Freundinnen zum Besseren wendet?
  • War es wirklich mein Wunsch, die Verkaufszahlen unseres kleinen Unternehmens zu steigern oder vielleicht doch eher der meines Kompagnons?

ACHTUNG    –   Träume sind das Gegenteil von Zielen.

Nehmen Sie Ihre Wünsche genau unter die Lupe. 

Welchen räumen Sie Priorität ein und erklären sie zum Ziel und welche eignen sich lediglich für Tagträume, um dem Alltag ein wenig zu entfliehen?

Im Gegensatz zum Traum muss das Ziel mit einer Handlung verknüpft sein, um seinen Namen zu verdienen. Für unsere Ziele sind wir bereit zu arbeiten, eventuelle Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen, uns ganz der „Sache“ zu verschreiben.

Nur diesen sollten wir die Auszeichnung „Vorsatz“ geben, und zwar zu jeder Zeit im Jahr.

Diese Erkenntnis verringert das Risiko des Scheiterns schon gigantisch.

Die Definition Ihrer persönlichen Ziele erleichtert die SMART-Methode. Wir haben Ihr bereits vor einiger Zeit einen eigenen Blogartikel gewidmet: 

Persönliche Ziele definieren und erreichen – Ilona Vogel (ilona-vogel.de)

Nachdem die Ziele klar definiert sind, braucht es eine Strategie, 

einen Plan, der Sie bis zum Erreichen auch tatsächlich auf Kurs hält. 

Gut zu wissen:

Die Psychologie unterscheiden 3 verschiedene Zieltypen

Ergebnis-Ziele

Das große Ganze wird dabei in den Blick genommen, wie zum Beispiel eine Expansion oder die Erweiterung der Produktpalette.

Prozess-Ziele

Hierbei wird einer notwendigen Handlung besonderes Augenmerk geschenkt.

Z. B. der Untersuchung, welche neuen Produkte zum Unternehmen und dem bestehenden Angebot passen.

Performance-Ziele

Diese bilden die Grundlage zur Erreichung der Prozess-Ziele. 

(z. B. durch Kaizen) 


Da sich Ergebnis-Ziele meist auf einen langen Zeitraum erstrecken, steigert die Kombination der Zielvarianten die Aussicht auf Erfolg. Zwischenerfolge generieren neue Motivation und erleichtern uns das „Durchhalten“.

Vielleicht ist für Sie die Definition von Motto-Zielen der schnellere Weg zum Erfolg? 

Dann lesen Sie gerne mehr dazu hier: Motto-Ziele – Ilona Vogel (ilona-vogel.de)

Nun liegen wieder 365 neue Tage vor uns, in denen wir die Chance haben, durch Erfahrungen zu wachsen, denke ich und löse meinen Blick vom nächtlichen Neujahrshimmel.

„Alles auf Anfang – und alles Gute für 2023!“,

rufe ich in die Runde und stoße fröhlich mit meinen FreundInnen an.


Dass auch Sie das neue Jahr zuversichtlich begrüßen und IHREN Weg in 2023 finden,

wünscht Ihr Ilona-Vogel Team

Konflikte lähmen Ihre Teams

Lange Zeit war Stefan stolz darauf, dass sich unter seiner Leitung das Miteinander auf dem Bauhof der Stadt so toll ist entwickelt hatte.

„Die Beschäftigten pflegen einen prima Umgangston, treiben zusammen Sport und aus dem Feierabendbier wurde sogar ein Freundeskreis, der sich mit Familien zum Grillen verabredet“ freute er sich.

Doch nun stellt er fest, dass private Absprachen selten sind.

Irgend etwas hat sich verändert.

Das laute Lachen, dass früher so oft über den Hof schalte bleibt aus und man hat das Gefühl, die KollegInnen gehen sich aus dem Weg.

Stefans Frage nach dem Grund dieser unterschwelligen Missstimmung wurde mit einem „ne, ne alles ok, Chef“ abgetan und so ließ er die Sache erst einmal auf sich beruhen. Die kriegen sich schon wieder ein, dachte er und ignorierte das – angeblich nicht existente – Problem. Leider war das jedoch nicht der Fall, heute kam es sogar zu lauten Beschimpfungen auf dem Hof.

Einem Hinweis seiner aufmerksamen Sekretärin verdankte Stefan schlussendlich die Erkenntnis, aus welcher Ecke das Problem kam – er hatte die Urlaubsgeschichte schon vergessen. Konnte kaum glauben, dass die befreundeten Kollegen so ein Drama daraus machten.

Vor vier Wochen kam Uwe ins Büro und fragte nach Urlaub für den Brückentag. Nach einem Blick in den Kalender stimmte Stefan zu, bisher hatte noch niemand an diesem Tag frei haben wollen. Dankend verließ Uwe den Raum und ging wieder an seine Arbeit.

Am folgenden Tag bat Manfred, ihm am Freitag nach dem Feiertag Urlaub zu gewähren. „Das wird leider nix,“ antwortete ihm der Vorgesetzte, „ich habe Uwe gestern den Tag zugesagt und du weißt, dass ich schlecht auf euch beide verzichten kann.“

Ungläubig schüttelte Manfred den Kopf. „Das gibt’s doch gar nicht, der weiß doch, dass meine Tochter umzieht und ich ihr Hilfe versprochen habe. Ich muss da frei haben!“ Zornig stemmte er die Hände in die Seite und es war klar, dass er nicht bereit war, das Büro kampflos zu verlassen.

Als sein Telefon klingelte schüttelte Stefan den Kopf, zeigte auf das Handy und sagte kurzerhand:

„Mir egal, macht das unter euch beiden aus.“ Wutentbrannt verließ Manfred das Büro.

Nach wenigen Minuten war in der Halle sein Schreien zu hören:

„Du weißt doch ganz genau, dass ich Hella am Wochenende beim Umzug helfen muss und frei brauche! Wieso gehst du zum Chef und fragst nach Urlaub?“

„Oh sorry, da hab ich nicht dran gedacht“, gab Uwe zurück, „wir haben Karten für das Clapton-Konzert am Freitag gewonnen. Da muss ich natürlich hin! Du weißt doch, wie sehr ich mich geärgert habe, dass es ausverkauft ist….“ Auch Uwes Zornzombie hatte sich in Stellung gebracht, schließlich musste er sich Manfreds vorwurfsvollen Ton nicht gefallen lassen!

Immer lauter, anklagender und verletzender wurde der Disput, bis Stefan selbst in der Halle erschien: „Spinnt ihr? Euer Geschrei bekommt der ganze Hof mit, reißt euch mal zusammen! Ihr wisst, dass nur einer von euch fehlen kann. Es war immer schon klar, dass ihr euch gegenseitig vertretet. Also einigt euch und sagt mir dann Bescheid“, beendete er seine Ansage und ging.

Am nächsten Tag erfuhr Stefan, dass Manfred am Brückentag der Firma zur Verfügung steht, Uwe geht zum Konzert, er hatte ja auch zuerst den freien Tag beantragt. Ok, dachte sich der Chef und ging zum Tagesgeschäft über.

Nicht jedoch die Betroffenen! Schmollend, sich jeweils selbst im Recht fühlend, gingen sich die beiden fortan aus dem Weg. 

Und jetzt das! Insgesamt war die Stimmung im Unternehmen auf Eis gelegt. Die komplette Belegschaft schien in den Streit involviert. Es hatten sich richtiggehend Lager gebildet. Sollte der Streit zwischen den beiden Mitarbeitern tatsächlich so schwerwiegende Folgen für das Betriebsklima haben?

Konflikte sind Chefsache!

Nun war es natürlich an Stefan, eine Aussprache in die Wege zu leiten um das Problem aus der Welt zu schaffen.

Unser Tipp an den Vorgesetzten:

  1. Schenken Sie Problemen zwischen den Teammitgliedern Ihre Aufmerksamkeit!
    Es hätte Stefan klar sein müssen, wie wichtig der freie Tag für beide Mitarbeiter war. Zu blauäugig war er an die Problematik herangegangen.
  2. Um solche Konflikte zu vermeiden, muss untereinander eine Absprache bezüglich der Vertretung stattfinden. Bevor man den Urlaub beim Chef erbittet muss die Vertretung sichergestellt sein.
  3. In unserem Fall stellt sich tatsächlich die Frage, wie wichtig die Anwesenheit eines der beiden am Brückentag ist. Da viele Unternehmen in dieser Zeit schwächer besetzt sind, ist die Produktivität oft geringer. Kann die Position evtl. doch einen Tag unbesetzt bleiben? Ein freundlicher Hinweis, dass und man sich direkt am Montag der Sache annimmt, trifft in vielen Fällen sicher auf das Verständnis von BürgerInnen und KollegInnen. Diese Großzügigkeit des Chefs hätte unter Garantie einen tollen Motivationsschub zur Folge und die Stimmung im Team wäre nach wie vor großartig.

Bleiben Sie als Führungskraft aufmerksam.

Gutes Gelingen und einen kühlen Kopf bei steigenden Temperaturen wünscht

Ihr Ilona-Vogel Team

Eigene Wahrnehmung trifft auf Fremdwahrnehmung

Hurra! In der vergangenen Woche hat es endlich einmal wieder geklappt, ich habe mich mit meiner Freundin zum Laufen verabredet. Unser gemeinsames Hobby bot uns bis vor einem Jahr in schöner Regelmäßigkeit die Chance, uns über all die Dinge upzudaten, die in unseren Leben wichtig sind.

Familie, Arbeit, Freizeit – die Themen gingen uns nie aus und so sahen wir den wöchentlichen Lauf nicht nur unter sportlichem Aspekt. Er war so viel mehr: Seelenpflege, ja manchmal Therapie und genau aus diesem Grund fehlten mir diese Treffen ungemein.

Immer wieder hatte Conny unsere Sporteinheit abgesagt und ich hielt mit meinem Ärger darüber nicht hinterm Berg. Heute hatte sie sicher nur zugesagt, weil sie unsere Freundschaft in Gefahr sah, denn, nach dem sie 10 Minuten zu spät endlich eintraf, schien sie sichtlich genervt.

„Du bist ja jetzt schon außer Puste“, begrüßte ich sie fröhlich.

„Gut beobachtet“ schmetterte sie mir zornig entgegen, „ich kann auch wieder gehen!“

OH, Conny hat ihren Zornzombie mitgebracht, stellte ich fest und nahm sie erst einmal in den Arm.

„Lass uns ein Stück gehen, bevor wir Tempo machen, dann kannst du mir erzählen, wer dich so geärgert hat“, schlug ich vor.

Ihr erleichtertes Lächeln zeigte Dankbarkeit und sie begann zu berichten.

Im vergangenen Jahr hatte Luc W.  die Leitung ihrer Abteilung übernommen. Ich erinnere mich gut daran, wie erfreut Conny darüber war. Jung, sportlich, motiviert und engagiert waren die Worte, mit denen sie ihn beschrieb. Der erste Eindruck trog nicht, allerdings legte Luc ein Tempo vor, dem niemand im Team gewachsen war.

„Er ist morgens um 6.30 Uhr am Schreibtisch und powert durch bis um 16.00 Uhr. Dann stürzt er sich in seinen Sportdress. Er trainiert für einen Marathon. Anschließend, nach einer kurzen Dusche, macht er sich so ein fancy Eiweißshake und setzt sich wieder ins Büro. Nicht, ohne einen dummen Spruch über unsere Snacs in der Teeküche und deren Folgen auf unser aller Hüften zu machen. Zum Kotzen! Ich komme mir vor wie der Igel in seiner Challenge mit dem Hasen. Lucs Grinsen scheint immer zu rufen: „Ich bin schon da“.

30 lange Minuten Berichterstattung folgten und ich merkte, wie Connys Zornzombie – einmal losgelassen – ein gigantisches Ausmaß annahm. Mir wurde klar, was sie in der vergangenen Zeit daran gehindert hatte, mit mir zu laufen.

„Wenn Luc wüsste, dass wir nur 5 km joggen, würde er sich nicht mehr einkriegen“, meinte Conny gegen Ende der Runde völlig erschöpft.

Leider ist Luc kein Einzelfall und ein übermotivierter Vorgesetzter kann wirklich entmutigend wirken, wie man an Conny erkennt.

Evaluierte Praxisbeispiele zeigen, dass Führungskräfte entscheidenden Einfluss auf das Gesundheitsverhalten der Mitarbeitenden nehmen. Nicht immer zum Vorteil aller Beschäftigten!

In Ihrer Rolle als Multiplikatoren geben sie gewissermaßen den Takt vor und das muss ihnen bewusst sein. Festgelegte Pausen haben ihre Berechtigung und das Überschreiten der Regelarbeitszeit sollte Ausnahme bleiben, denn Regenerationsphasen sind Teil einer gesunden Work-Life-Balance.

Ein Schlagwort, dass auf vielen Homepages zu finden ist. Und wie sieht die Realität aus?

Das Image wird bei kleinen und mittleren Behörden hauptsächlich über die Beschäftigten nach außen getragen und auch der Flurfunk in Berufsschulen sollte nicht unterschätzt werden.

Das bedeutet, die Teammitglieder sind wichtige PR – und Marketinginstrumente!

Die Zufriedenheit Ihrer Angestellten spielt daher nicht nur im Hinblick auf deren Produktivität eine entscheidende Rolle.

Unser Tipp:

  1. Vergleichen Sie die Werte Ihrer Behörde mit den Beurteilungen auf den bekannten Bewertungsseiten. Tun Sie das regelmäßig, denn Sie sollten darüber unterrichtet sein, wie man Ihre Verwaltung von außen wahrnimmt. Nehmen Sie diese Einträge ernst, denn immer häufiger informiert man sich über diese Plattformen vor der Kontaktaufnahme – sei es als Geschäftspartner oder potentieller Arbeitnehmer.
  • Fördern Sie die Konfliktfähigkeit in Ihrer Behörde:

Ich habe Conny geraten, sich mit ihrer Kritik direkt an Luc wenden, nur so hat er die Möglichkeit, sein Verhalten zu hinterfragen bzw. zu ändern. Denn sicher ist Luc nicht klar, wie er auf KollegInnen wirkt und möchte sicher als Vorgesetzter Vorbild sein.

Dass Sie stets das richtige Maß an Motivation finden, wünscht

Ihr Ilona Vogel Team