Trauer am Arbeitsplatz

So selbstverständlich der Tod unser Leben auch beendet, im Umgang mit ihm und der Trauer sind wir oft überfordert.

Während unsere Vorfahren unter anderem durch das Leben in Großfamilien bzw. Mehrgenerationenhaushalten regelmäßig mit dem Sterben von Familienangehörigen konfrontiert wurden, bleibt dies heute für viele lange Zeit abstrakt. Natürlich ist das wünschenswert und uns ist klar, dass man sich auf eine solche Situation weder vorbereiten kann noch möchte!

Und doch haben wir beschlossen, die Trauer am Arbeitsplatz zu unserem Thema im Februar zu machen.

Die Initialzündung hierzu kam von einer Teilnehmerin unseres letzten Workshops. Sie berichtete von einer Rundmail in ihrem Unternehmen. In diesem Schreiben informierte die Firmenleitung über den Tod der Ehefrau eines Mitarbeiters.

Nicht zuletzt aus Gründen des Datenschutzes ist das ein absolutes NO GO!

Extremsituationen verlangen ein Höchstmaß an Personalführungsqualität. Denn gerade in diesen sind alle Beteiligten hochsensibel, ist es für Ihr Team wichtig, dass Sie sich korrekt und klar positionieren. Ihre Mitarbeiter:innen richten sich nach Ihnen aus. Deshalb muss Ihr Handeln vorbildlich sein, sowohl auf sach- und fachlicher als auch auf menschlicher Ebene.

Oft trifft uns das Thema „Tod“ unvermittelt. Darum ist es wichtig, sich im Rahmen des Krisenmanagements grundsätzlich damit auseinanderzusetzten. Nur so sind Sie im Falle des Falles als Führungskraft entsprechend gewappnet.

Wir konzentrieren uns heute auf die administrativen Aspekte und beleuchten im nächsten Blogartikel kommunikationstechnische und emotionale Faktoren, die in Trauerfällen zu beachten sind.

Natürlich ist dies nicht eine Frage von Relevanz oder Dringlichkeit, sondern dient lediglich der Strukturierung.

Was also tun, wenn Sie die Nachricht über den Tod eines Teammitgliedes oder einer/eines nahestehenden Angehörigen erreicht?

Sorgen Sie dafür, dass Sie in dieser Situation nicht alleine sind. Definieren Sie eine Person, die Ihnen zur Seite steht, mit der Sie sich in allen folgenden Fragen abstimmen. Dies kann jemand Ihres Vertrauens oder auch eine nahestehende Person der/des Verstorbenen bzw. Trauernden sein.

Gemeinsam erstellen Sie eine Liste der anfallenden Aufgaben.

Diese richten sich nach der „Nähe“ des Trauerfalles.

Handelt es sich um den Tod eines Teammitgliedes?

Dann ist die Kontaktaufnahme zu den Angehörigen der erste Punkt auf Ihrer Agenda. Überlegen Sie, ob das Telefon das geeignete Medium ist.  Vielleicht ist ein persönliches Gespräch nach telefonsicher Kontaktaufnahme möglich.

Neben der Aussprache des Mitgefühls klären Sie, wie man sich den Umgang bzw. die Kommunikation mit dem Sterbefall wünscht. Es ist nicht zu vermeiden, dass Kolleg:innen und Kund:innen vom Tod erfahren. Das ist den Trauernden sicher klar. Klären sie mit Ihnen die Vorgehensweise.

Gibt es eine öffentliche Bestattung und sind Gäste wie Vorgesetzte, Kollegen usw. erwünscht – in welchem Umfang?

Ist nach Ablauf einer gewissen Zeit vielleicht sogar ein Besuch möglich? Seien Sie sensibel und achten Sie besonders auf „Unausgesprochenes“.

Anschließend klären Sie, wer

  • bereitet die Kondolenzkarte vor,
  • initiiert evtl. eine Sammlung für eine Geldspende– auf Wünsche bzgl. Spendenkonten o.ä. achten,
  • setzt einen Nachruf für die Presse auf und gibt diesen nach Absprache in Auftrag,
  • kümmert sich um eine Kranz- bzw. Blumenspende,
  • sorgt für die Vorbereitung einer Ansprache bei der Bestattung (nach Absprache mit den Hinterbliebenen) und wer übernimmt diese Aufgabe.

Merken Sie einen späteren Besuchstermin bzw. Anruf im Kalender vor.

Klären Sie auch im Team, ob nahestehende Kollegen Kontakt aufnehmen möchten bzw. informieren Sie über die Wünsche der Hinterbliebenen.

Neben diesen Aspekten muss natürlich der Arbeitsalltag neu strukturiert werden. Es gilt, den kompletten Arbeitsbereich des Verstorbenen aufzulisten. Bis zu einer Neubesetzung die unter Umständen mehrere Monate dauert, muss der reibungslose Ablauf gewährleistet sein um zusätzlichen Stress zu vermeiden.

Bedenken Sie, dass sich alle Beteiligten in einer Ausnahmesituation befinden, die Trauer erstreckt sich somit auf das ganze Team.

Kommunikation ist das A und O

Klären Sie mit dem Team, wer lang- bzw. kurzfristig zusätzliche Aufgaben übernehmen kann. Denken Sie auch an die Kommunikation nach außen. Um Schwierigkeiten zu vermeiden sollten Kunden, Lieferanten usw. gleiche Informationen erhalten. Auch diese Gruppen reagieren höchst sensibel und interpretiert fehlende Information oft als Mangel an Wertschätzung.

Handelt es sich um den Tod eines nahen Verwandten eines Teammitgliedes?

Sicher ist dies die häufigere Form der Trauer, die Ihnen im Unternehmen begegnet und es wäre fatal, die Auswirkungen auf das Arbeitsumfeld zu unterschätzen. Trauer endet nicht mit Ablauf des Sonderurlaubes, vielmehr begleitet sie die Betroffenen eine lange Zeit, unter Umständen ein (Arbeits-) leben lang.

Daher haben wir uns entschlossen, dem Umgang mit Trauernden besondere Beachtung zu schenken und ihm einen extra Blogartikel zu widmen.

Wir würden uns freuen, wenn Ihnen unsere Ausführungen eine kleine Hilfestellung geben und Sie und Ihr Team an solchen Herausforderungen wachsen und an Resilienz gewinnen. Natürlich können Sie sich auch im Falle von „Tod und Trauer“ jederzeit an uns wenden.

Ihr Ilona-Vogel Team

Selbstfürsorge, oder: Wer kümmert sich um Schuster`s Leisten?

Soviel sei vorab verraten, wenn er es nicht selbst erledigt, sicher niemand.

Doch die eigentliche Frage ist doch, was nutzt die beste Fertigkeit, wenn man sie nicht auch für sich selbst einsetzt?

Was hält uns davon ab, gut zu uns zu sein? Wir wünschen uns von unserem Umfeld Fairness, Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe oder wenigstens Respekt und Akzeptanz. Und wieviel bringen wir davon selbst für uns auf?

Vor einiger Zeit im ersten Gespräch lernte ich nicht nur meine neue Kundin kennen. Mit ihr zusammen erschien ihr Zornzombie, ein Riesenexemplar seiner Gattung. „Im Unternehmen läuft überhaupt nichts mehr“ schimpfte die Kundin. „Jeder macht, was er will, keiner übernimmt Verantwortung und die Aufgaben schieben sie zwischen sich hin und her.“

Geduldig hörte ich ihr zu und beobachtete, wie ihr Zombie sie weiter anpeitschte. Immer lauter und heftiger wurden ihre Äußerungen, sie geriet völlig aus der Fassung. Sie redete sich richtiggehend in Hysterie bis sie am Ende schließlich in Tränen ausbrach.

Schweigend reichte ich ihr ein Taschentuch.

Es dauerte eine ganze Weile bis sie wieder Worte fand: „Hatte mein Vater wohl doch recht, ich bin nicht stark genug, seine Firma weiterzuführen.“

Kleinlaut entschuldigte sie sich. So etwas sei ihr noch nie passiert. Richtig peinlich war es ihr, dass sie sich derart hatte gehenlassen. Für mich war die Situation nicht neu und so wusste ich genau, wen ich als nächstes kennenlernen würde.

Zitternd und mit klappernden Zähnen kroch er aus meiner Kundin heraus

ihr  Zauderzwerg

Dieses kleine Wesen wohnt vielen von uns inne, ist ziemlich menschenscheu und tritt meist erst dann auf, wenn uns unsere Gedanken, Sorgen und Ängsten überrollen.

Der Zauderzwerg zeigt uns unser Unvermögen auf: „Bist du dir sicher, dass du das schaffst? Wer bist du schon, dass du Ansprüche stellst….usw. usw.“

Ihm hören wir geduldig zu, lassen uns überzeugen und einschüchtern.

Selbstfürsorge Fehlanzeige!

Natürlich wissen wir, dass man Freundschaften pflegen muss, viele kümmern sich geradezu liebevoll um ihr Fahrzeug und auch die Bedürfnisse unserer Zimmerpflanzen und Haustiere haben wir stets im Blick. Warum fällt es uns so schwer, für uns selbst liebevoll zu sorgen?

Selbstfürsorge als Belohnung?

Viele verknüpfen mit ihr eine vorab erbrachte Leistung, doch Sie müssen sich Ihre persönliche Wertschätzung nicht erst verdienen. Sie gehört zur täglichen Pflege. Fehlt sie über längere Zeit, hat das fatale Folgen: Erschöpfung, Burnout und Depressionen sind häufig das Ergebnis unbeachteter Bedürfnisse. Während die Zimmerpflanze Missachtung mit dem Abwurf ihrer Blätter quittiert signalisiert uns der Körper fehlende Achtsamkeit auf körperlicher oder psychischer Ebene.

Selbstfürsorge ist nicht egoistisch, sondern (über-)lebensnotwendig!

Sie ist Teil unserer DNA, doch im Laufe des Lebens haben wir vergessen, wie wichtig es ist, sich selbst genügend Beachtung zu schenken. Genau: schenken – nicht erarbeiten!

In einer Zeit von Gewinnmaximierung und Effizienz, in der Erwartungen ständig nach oben geschraubt werden sind wir geneigt, auch uns selbst zu überschätzen.

Vergessen Sie Multitasking, denn es ist der Feind der Achtsamkeit.

Ohne Achtsamkeit erkennen Sie nicht, wenn etwas Sie überfordert. Natürlich ist eine gesunde Lebensweise (Ruhephasen, vitaminreiche Kost, genügend Bewegung und ausreichend Sauerstoff, Vermeidung von Elektrosmog usw.) Grundvoraussetzung. Doch lassen Sie sich dadurch nicht noch zusätzlich unter Druck setzen.

Weniger ist manchmal mehr – und zwar, wenn es um Perfektionismus und Rechtfertigung geht.

Mobilisieren Sie ihre Selbstheilungskräfte und integrieren Selbstfürsorge in Ihren Alltag durch

  • Abwechslung im Alltag

Ändern Sie Gewohnheiten, das verwirrt Ihr Gehirn und es wird gezwungen, die ausgetretenen Pfade zu verlassen. Wie wäre es z. B. mit einem kurzen, strammen Spaziergang nach dem Mittagessen?

  • Verlassen Sie Ihre Komfortzone!

Sehen Sie eine Problemstellung auch mal als Herausforderung –  probieren Sie doch mal etwas neues aus – etwas, dass Ihnen als erstes in den Kopf kommt. Wenn das Ergebnis Sie nicht überzeugt: macht nichts! Meist hat man noch mindestens eine zweite Chance!

  • Verlassen Sie die Opferrolle

Nicht nur Ihnen passiert „das“ immer mal wieder!

  • Üben Sie sich in Gedanken-Hygiene

Achten Sie auf Ihre Selbstgespräche, diese ziehen Sie immer wieder in zurückliegenden Ärger

Versuchen Sie, häufiger „im gegenwärtigen Moment“ zu sein

  • Erinnern Sie sich an Ihren letzten Flug – zuerst sich selbst die Sauerstoffmaske aufsetzen!

Anderen helfen können Sie nur, wenn es Ihnen selbst gut geht.

Dies gilt besonders für Führungskräfte. Nur ein/e Vorgesetze/r, der/die mit sich selbst im Reinen ist führt erfolgreich.

  • Nehmen Sie sich täglich Zeit für eine Übung in Selbstliebe

Seien Sie gut zu sich – egal ob Sie sich Zeit, ein Bad oder eine kulinarische Köstlichkeit gönnen, genießen Sie es und schenken Sie dabei nur sich selbst Beachtung. Wechseln Sie regelmäßig zwischen psychischen, körperlichen und mentalen Übungen.

Beachten Sie die Warnzeichen Ihres Körpers und nehmen Sie gegebenenfalls Hilfe an.

Dies lässt Sie Alltagsstress leichter bewältigen und Sie generieren zusätzlich Resilienz.

Machen Sie sich Selbstfürsorge zur Gewohnheit und bringen so mehr Lebensqualität in Ihren Alltag. Es muss nicht erst ein schlimmer Schicksalsschlag bei Ihnen Einzug halten, um das Motto zu leben: JEDEN TAG ETWAS SCHÖNES!

Schicken Sie Ihren Zauderzwerg in den Winterschlaf und genießen Sie die Weihnachtstage.

Das empfiehlt

Ihr Ilona-Vogel Team

Verantwortung übernehmen – jetzt sind Sie am Zug

Bei diesem Thema überlege ich spontan, was mich dazu bewogen hat, ein eigenes Unternehmen zu gründen; aus einem sicheren Arbeitsverhältnis ins Risiko Selbstständigkeit?

Einer der vorrangigsten Gründe war sicher der Wunsch, soziale Kompetenzen in Unternehmen und Teams zu fördern. Der Auslöser dafür war vielseitig: Täglich besteht eine Herausforderung darin, mit „schwierigen Menschen“ umzugehen, und das in verschiedenen Rollen: als Dienstleister, aber häufig auch in der Rolle als Führungskraft.  Oft habe ich die Erfahrung gemacht, wie unzufrieden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden, wenn sie sich nicht ernstgenommen oder geführt fühlen. Dies vermittelt Ungerechtigkeit, führt zu Missverständnissen und am Ende zur inneren Kündigung.

Das wollte ich für mich unbedingt vermeiden und so übernahm ich Verantwortung für mich, für meine Kunden und mittlerweile für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – ein Team, das immer weiter wächst.

Die Verantwortung den Menschen gegenüber, die sich an meinem Traum beteiligen liegt mir dabei ganz besonders am Herzen, sehe ich doch täglich, welche Auswirkungen fehlende Verantwortung auf Leistungsfähigkeit, Teamspirit und somit den Erfolg von Unternehmen hat.

Häufig höre ich, dass Vorgesetzte ihren Teams imme wieder erklären, ihre Tür sei offen für jeden, der ein Problem hat.

Doch wer geht schon gerne zum Chef? Oft hält man das eigene Problem für zu klein um den Vorgesetzen damit zu behelligen. Und außerdem, denkt er dann nicht, man sei unfähig?

Eine Bekannte berichtete kürzlich: „Der Chef sagt, die Tür steht immer offen, aber eigentlich ist sie immer zu. Da frage ich mich: ist er eigentlich froh, wenn niemand kommt, damit er seine Ruhe hat?

3 grundlegende Aspekte

1. Führung bedeutet Verantwortung

In all meinen Teamentwicklungen tritt immer wieder zutage: die meisten MA wollen geführt werden, zumindest in teamentscheidenden Fragen.
Sie erwarten klare Entscheidungen auch, wenn diese mal unpopulär sind.

Im Football muss der Quaterback den nächsten Zug initiieren, im Spiel bleibt in entscheidenden Situationen keine Zeit zur Diskussion! Gehen auch Sie selbstbewusst voran, Ihr Team wird Ihnen folgen. Auch auf die Gefahr, dass sich ein Spielzug mal als falsch herausstellt.

Haben Sie dann den Mut, sich und Ihrem Team einzugestehen, dass es ein Fehler war, die anderen haben es sowieso bereits bemerkt und nur durch Ehrlichkeit können Sie jetzt noch punkten.

Wer hat im Team welche Verantwortung?

Sind die Befugnisse geklärt, weiß jeder, was er/sie bzw. das Team selbst entscheiden kann und ab welchem Punkt der Chef auf dem Spielfeld erscheinen muss.

2. Führung ist eine Bringschuld

Ein Pauschal-Angebot, wie z.B. der Klassiker „Meine Türe ist immer offen!“ an alle reicht nicht aus!

Wer dieses Angebot annimmt ist entweder taff genug, die meisten Probleme ohne Hilfe zu lösen oder aber er steht bereits mit dem Rücken an der Wand. Soweit dürfen Sie es nicht kommen lassen.
Im Regelfall öffnen MA die Tür zum Chef nur ungerne, wenn es schwierig wird. Und so gehen Probleme, die Ihr Team lahmlegen oder explodieren lassen können, an Ihnen vorbei bzw. Sie bekommen sie viel zu spät mit.
Aber gerade in solchen Situationen ist es wichtig, dass Sie schnell Kenntnis darüber erlangen.
Deshalb: gehen Sie zu Ihren MitarbeiterInnen. Täglich, gerne auch mehrmals.
Das bedeutet nicht, dass Sie jeden Tag lange Gespräche führen müssen. Ein kurzer Besuch macht Sie menschlich und nahbar. Machen Sie sich das zur Routine. Kleinigkeiten können sofort geklärt werden, es ist Zeit für Rückfragen „zwischen Tür und Angel“. Und: wenn es irgendwo klemmt, merken Sie es sofort!

Bringen Sie Ihre Führung an den Mann und die Frau!

3. Verantwortung bedeutet Konflikte ansprechen, denn das ist Sache des Leaders!

Wenn Sie also Irritationen im Team spüren, sind Sie am Zug: Also: ANSPRECHEN!
Auch wenn Sie mit Ihrem Gefühl vielleicht daneben liegen: macht nichts!
So ist es wenigstens geklärt und ihre MA spüren Ihr Interesse und Ihre Bereitschaft, sich ihren Problemen anzunehmen. Eine unberechtigte Sorge ist immer besser als ein unentdecktes Problem. Je länger ein Konflikt gärt, umso schwieriger gestaltet sich die Lösung!

Warten Sie also nicht, bis man Ihnen den Ball zuwirft, nehmen Sie ihn sich und bestimmen selbst die Richtung.

Viel Erfolg in der Rolle des Quaterbacks wünscht Ihnen

das Ilona-Vogel Team

Wie funktioniert Kommunikation – Die vier Seiten einer Nachricht

Vor einiger Zeit hatten wir einen Kunden, der folgendes Problem schilderte:

Zwei MitarbeiterInnen geraten in einem Meeting heftig aneinander. Beide dachten, der/die jeweils andere kümmere sich um eine Aufgabe. So blieb diese unerledigt und nun sind heftige Diskussionen im Gang, wer warum was nicht gemacht hat: „Du sagtest doch, du schaust mal nach“ „Nein Du sagtest, Du schaust nach….“


Die Zornzombies der beiden lechzen nach Streit und befeuern ihre Besitzer zusätzlich mit Problemen aus der Vergangenheit: „Es ist immer dasselbe mit dir, drehst dich nur um dich selbst und bist nicht in der Lage, im Team zu arbeiten!“ usw. usw.

Auch der Zornzombie unseres Kunden fletscht ordentlich die Zähne: „Schmeiß endlich einen der beiden raus, das wird doch nie was! Oder hau jetzt wenigsten richtig auf den Tisch. Unmöglich, dass die beiden nicht in der Lage sind, richtig zu kommunizieren“

Ja, der Zornzombie hat es sofort erkannt, es ist eine Frage der Kommunikation!

Neben der reinen Information beinhaltet eine Aussage sehr viel mehr. So tut der Absender zum Beispiel durch Wortwahl und den Ton auch seine Stimmung kund.

Nach Friedemann Schulz von Thun (deutscher Kommunikationspsychologe) ist Kommunikation vier-dimensional

  1. Die Sachinformation (Inhalt der Nachricht)
  2. Die Selbstoffenbarung (Absichten und Gefühle des „Senders“)
  3. Die Beziehungsbotschaft (Art der Formulierung, Tonfall, hier drückt sich aus, in welcher Beziehung man zum Gesprächspartner steht)
  4. Der Appell (Wunsch, Auftrag an den Gesprächspartner)

Beispiel:

Kollege A: „Das Papier im Kopierer ist leer.“ (Sachinformation)

Er denkt: Mist, ich bin sowieso schon spät dran. Jetzt auch das noch, ich weiß gar nicht, wo Papier aufbewahrt wird. (Selbstoffenbarung)

Kollegin B empfängt: Füll das Papier auf! Gehört doch zu deinen Aufgaben, oder soll ich mich darum auch noch kümmern. Schließlich hab ich wichtigeres zu tun. (unterstellte Beziehungsbotschaft).

Sie sagt: Ist im Moment schlecht, ich arbeite hier gerade an einem Problem.

Denkt jedoch: Soll er es doch selbst machen der Herr Wichtig.

Ein Appell hat in vorgenanntem Beispiel nicht stattgefunden, so bleibt offen, wie das Problem gelöst wird.

So schaukeln sich die Gemüter oft hoch und belasten über kurz oder lang das Klima im Unternehmen und die Arbeitsprozesse.

Als Vorgesetzter ist man hier besonders gefordert, man muss

  • unparteiisch bleiben
  • aufklärend wirken und vor allem
  • Voraussetzungen schaffen, die solche Missverständnisse zukünftig minimieren

Spätestens, wenn ein Problem an Sie herangetragen wird: klären Sie den Entstehungsgrund.

Ist dieser in der Kommunikation zu finden?

Wir erleben immer wieder, dass die Aussagen des/der Kollegen zu umfangreich, die eigenen jedoch sehr oberflächlich analysiert werden.

„Man sieht den Splitter im fremden Auge, jedoch bemerkt man den Balken im eigenen nicht.“

Sensibilisieren Sie Ihr Personal – zeigen Sie die 4 Aspekte der Information auf und bitten Sie die Teammitglieder um Selbstreflexion. Wann immer der Zornzombie zu toben beginnt, klären Sie durch Nachfragen, ob Sie die Information des Senders korrekt verstanden haben.

Wenn z. B. jemand das Gefühl hat: „Hab ich da gerade was auf meinem Beziehungsohr gehört? Zeit nachzufragen, ob wirklich eine Botschaft auf der Beziehungsebene gesendet wurde.

Die meisten Missverständnisse lösen sich sehr schnell auf, wenn die Botschaft beim Empfänger richtig angekommen ist.

Kommunikation ist nur dann erfolgreich, wenn die Nachricht auf allen vier Ebenen so verstanden wird wie sie gemeint ist. Eine echte Herausforderung, die mit einer guten Gesprächskultur jedoch lösbar ist. Deshalb auch heute wieder unser Appell an Sie:

Arbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem Team an der Kommunikation, gehen Sie selbst mit gutem Beispiel voran und sichern Sie so den Erfolg Ihres Unternehmens.

           

Eine gute Zeit wünscht

Ihr Ilona-Vogel Team

Wie Sie durch klare Kommunikation Konflikte vermeiden

Der britische Historiker und Soziologe Cyril Northcote Parkinson wusste es bereits Mitte des vergangenen Jahrhunderts:

Ein Vakuum, geschaffen durch fehlende Kommunikation, füllt sich in kürzester Zeit mit falscher Darstellung, Gerüchten, Geschwätz und Gift.

Und doch bleibt Kommunikation bis heute eine Disziplin, die oft unterschätzt und vernachlässigt wird. Sprachbarrieren tun sich nicht erst an der nächsten Landesgrenze auf, Verständigungsprobleme begegnen uns häufig bereits in der Familie und am Arbeitsplatz. Dem Gespräch von jungen Menschen kann die ältere Generation kaum noch folgen und so sind Konflikte vorprogrammiert.

Wünschen Sie sich das auch: ein Team, das sich ohne viele Worte versteht, wie in einer langjährigen Ehe kennt jeder die Stärken und Schwächen des anderen, stellt sich darauf ein und so fügen sich die Rädchen harmonisch ineinander, Missverständnisse gibt es selten und so ist man gemeinsam erfolgreich.

Und was ist das Geheimnis solcher Verbindungen?

  1. „Sender“ und „Empfänger“ sprechen die gleiche Sprache und dies nicht nur im wortwörtlichen Sinne.
  2. Man ist sich wohlgesonnen.
  3. Der Umgangston ist angenehm.
  4. Kritik wird konstruktiv vorgebracht      und nicht zuletzt
  5. alle haben das gleiche Ziel.

Oder kurz: die Kommunikation stimmt!

Das Gegenteil erlebte ich vor einiger Zeit im Unternehmen eines Kunden:

Ein Mitarbeiter berichtete von einem Problem, das sich in seinem Arbeitsfeld aufgetan hatte.

Der Vorgesetzte unterbrach ihn häufig mit Worten wie ja? und? also? und schloss am Ende mit dem Appell „Komm auf den Punkt!“

Der aufmerksame Zuhörer erkannte sofort, was das in dem Mitarbeiter auslöste – nicht jedoch der Vorgesetzte. Im nachfolgenden 4-Augen Gespräch fragte ich meinen Kunden, ob ihm bewusst ist, welche Signale er mit seinem Verhalten aussendet. Kopfschütteln und Schulterzucken waren seine Antwort.

Weder die fehlende Wertschätzung noch das Desinteresse am Problem des anderen, das er durch diese Art der Kommunikation signalisiert waren ihm bewusst.

Bestimmt ist seine Zeit knapp bemessen, doch die Verärgerung des Personals kann deutlich teurer werden…..

Gehen Sie als Führungskraft mit gutem Beispiel voran. Kultivieren Sie eine angenehme, wertschätzende und klare Kommunikation im Unternehmen. Stellen Sie sicher, dass in den Teams und auch auf der Führungsebene Verständigungsprobleme aufgedeckt und eliminiert werden. Konflikte sind deutliche Hinweise dafür, dass an der Kommunikation gearbeitet werden muss, denn

Kommunikation ist das Kerngeschäft des Führens.

Besprechen Sie dies in Ihren Teams, treten Sie in Beziehung – vielleicht ergibt sich aus den Gesprächen mit den Mitarbeitenden ein Projekt („Gemeinsame Sprache – miteinander sprechen“) für das kommende Jahr. Sicher haben auch Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gute Ideen, welche „Projekte“ die Kommunikation im Unternehmen fördern können.

Sollten diese Ideen ausbleiben, wenden Sie sich gerne an uns, denn

Reden lernt man nur durch reden.

                                     Marcus Tulius Cicero

Der nächste Blogartikel zeigt, wie Kommunikation funktioniert und was Sie mit einer Aussage neben der reinen Information noch so alles von sich preisgeben.

Gutes Gelingen wünscht

Ihr Ilona-Vogel Team

Die 4 Säulen guter Führung

4 Tipps zur Perfektionierung Ihres Führungsstils

Im letzten Blogartikel haben wir darüber berichtet, welche Konsequenzen unzureichende bzw. schlechte Führung oft hat.
Wie ist es Ihnen damit ergangen? War es leicht, ehrlich zu antworten?

Hatten Sie das Gefühl, eine objektive Einschätzung vornehmen zu können? Kein Problem, wenn Ihnen dies nicht auf Anhieb gelungen ist!

Bleiben Sie aufmerksam und überprüfen Sie auch in Zukunft immer wieder, wie Sie sich den Mitarbeitenden präsentieren, denn erfolgreich Führen bedeutet auch stetige Weiterentwicklung.

Unterschiedliche Studien bringen es immer wieder auf den Punkt: 

Mitarbeiter wollen geführt werden!

Eine klare Ausrichtung muss dabei für jeden erkennbar sein, schließlich dient Führung vor allem drei Dingen:

  1. MitarbeiterInnen an das Unternehmen zu binden, ihre Loyalität sicherzustellen
  2. Engagement und Leistungsbereitschaft des Personals zu gewährleisten
  3. Leistungsprozesse zu sichern, fördern und zu begleiten.

Eine Menge, die da von Ihnen als Führungskraft erwartet wird! Wenn dann noch eigene Arbeitsgebiete hinzukommen, kann das ganz schön schwierig werden…..

Wie versprochen, hier nun unsere

4 Tipps zur Perfektionierung Ihres Führungsstils

  1. Kommunikation

Sie ist das Kerngeschäft des Führens. Stellen Sie daher sicher, dass die Kommunikation im Unternehmen von guter Qualität ist. Doch was bedeutet das genau? Wie in allen Bereichen spielen Sie als Führungskraft hier die entscheidende Rolle: Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und leben Sie eine offene, ehrliche, respektvolle und vor allem klare Kommunikationskultur. Tja das kling so einfach, doch ist es das? Wir meinen: Nein! Deshalb werden wir die Kommunikation zum Top-Thema im November machen.

Bleiben Sie gespannt, denn Sie wissen, wir legen den Finger in die Wunde und bringen die Probleme gnadenlos auf den Tisch.

2. Zielausrichtung 

Machen Sie sich zunächst einmal bewusst, welches Ihre Ziele sind und welche Sie für Ihr Team/Unternehmen definieren, denn diese können von ganz unterschiedlicher Natur sein, dürfen sich jedoch nicht gegenseitig boykottieren.

Als sehr zuverlässig hat sich hierbei die Smart-Methode erwiesen:

S- spezifisch

M- messbar

A- attraktiv

R- realistisch

T- terminiert

Stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeitenden die Ziele des Unternehmens und des eigenen Teams kennen. Nur so kann der Einzelne seinen Beitrag zuverlässig leisten.

Möchten Sie hier tiefer einsteigen? Dann lesen Sie gerne unseren Blogartikel zur Smart-Methode: hier:

3. Wertschätzung 

Wertschätzung ist ein wichtiger Eckpfeiler guter Führung. Um jedem im Team die gewünschte Wertschätzung zukommen zu lassen, müssen Sie ihr Personal kennen. Unterschiedliche Wünsche und Ansprüche sind zu berücksichtigen, um so eine Atmosphäre zu schaffen, in der jeder seine/ihre Leistung bereitwillig bringt.

Dieses Modell erleichtert es Ihnen, die Teammitglieder einzuschätzen um einen erfolgreichen Umgang zu garantieren.
Um hier tiefer einzusteigen lesen Sie HIER gerne unseren Artikel zum Thema Wertschätzung in dem wir das Insights MDI® Modell vorstellen.

4. Konfliktbereitschaft

Sicher reiben Sie sich nicht vor Freude die Hände, wenn es mal wieder zu einem Konflikt im Team kommt, wer tut das schon!

Doch wie auch immer, Sie als Vorgesetzte/r sind hier gefragt, müssen reagieren – möglichst kompetent. Konflikte machen Stress, kosten Kraft und so am Ende des Tages Ihren Erfolg.

Doch das muss nicht passieren, schließlich haben Sie in uns einen Partner zur kompetenten Konfliktbewältigung.

In unseren Blogartikeln „Konfliktstürme“ und „Konfliktdynamik“ schildern wir die Spirale, durch die sich Probleme im Team aufbauen. Der Artikel „Konfliktsignale“ möchte sensibilisieren, um Schwierigkeiten rechtzeitig vorherzusehen und so Schaden noch abzuwenden. Die „Konfliktvermeidung“ schließlich zeigt Strategien auf, die das Miteinander im Kollegium fördern. Schauen Sie sich gerne auf unserer Homepage um. Und kommen Sie gegebenenfalls auf uns zu – wir helfen, Konflikte zu lösen bzw. in Zukunft zu vermeiden! 

Es handelt sich hierbei nicht um eine Reihenfolge der Relevanz, vielmehr verstehen sich unsere Tipps als Säulen, die Ihre Führung tragen und stabilisieren. Wie Zahnräder in einem Räderwerk fügen sich die einzelnen Aspekte ineinander; Konfliktbereitschaft muss mit guter Kommunikation einhergehen, damit am Ende tatsächlich eine Lösung herbeigeführt wird. Ebenso spielt die Wertschätzung des Einzelnen eine wesentliche Rolle in der Konfliktbearbeitung. MitarbeiterInnen, die sich nicht wertgeschätzt fühlen, werden nicht die nötige Bereitschaft zur Lösung eines Konfliktes mitbringen.

Vermitteln Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Freude an Weiterentwicklung indem Sie Ihre eigene vorantreiben.

Viel Erfolg dabei wünscht Ihnen

Ihr Ilona-Vogel Team

Bewusste Führung = erfolgreiche Führung

Noch immer erinnere ich mich daran als wären nur wenige Tage vergangen, tatsächlich liegt sie schon 32 Jahre zurück:

Die Geburtsstunde meines Zornzombies GRRRRRR

Mein damaliger Vorgesetzter stellte mich bloß, präsentierte seine eigene Unwissenheit als Fehler von mir! Ich war entsetzt, daran änderte seine spätere Entschuldigung unter vier Augen wenig. Zwei Wochen danach hatte er meine Kündigung auf dem Tisch und…..

…..wunderte sich! !!!  Ich konnte dieses Ausmaß an Ignoranz und mangelnder Führungsqualität nicht ertragen und so gebar ich ihn: den Zornzombie.

Seitdem sind wir gemeinsam auf dem Weg durch mein Privat- und Berufsleben.

Er hilft mir dabei, meinen Weg authentisch zu gehen: Der Zornzombie spornt mich an, Situationen und Beziehungen zu beenden, die mir nicht guttun, um mich vor Schaden zu bewahren. Hätte ich ihn schon vor 32 Jahren gehabt, wäre es für meinen Vorgesetzten sicher sehr unangenehm geworden. Mein Zombie hätte seine wahre Freude daran gehabt, den Chef mit seinem schlechten Führungsstil zu konfrontieren….

Besonders kritische Situationen verlangen nach bewusster – guter Führung.

Tatsächlich scheinen sich Führungskräfte jedoch häufig nicht darüber klar zu sein, welche Impulse sie aussenden.

Holen Sie das Thema Führungsqualität aus der Tabuzone, denn die Führungskultur eines Unternehmens ist ein wesentlicher Faktor für den Erfolg.

Natürlich ist das ein sensibles Thema und selten beschweren sich die Mitarbeitenden offen über mangelnde oder sogar schlechte Führung. Käme auch nicht gut an, oder?
Wie würden Sie auf solche Kritik reagieren?

Überprüfen Sie eigene Führungsqualitäten.

Gibt es Möglichkeiten zur Optimierung? Beobachten Sie sich so sachlich wie möglich um persönliche Stärken und Schwächen herauszufinden:

  • Wie betrete ich das Unternehmen – bin ich oft schlecht gelaunt, oder verbreite ich gute Laune?
  • Grüße ich lediglich geistesabwesend oder gehe ich aufmerksam und offen auf andere zu?
  • Wie reagiere ich auf Missstände oder Unregelmäßigkeiten? Hinterfrage ich solche Situationen oder unterstelle ich sofort Fehlverhalten?
  • Wie bringe ich Änderungswünsche vor, konstruktiv oder laut und anklagend?
  • Bin ich in meinem Verhalten klar und nachvollziehbar für die Teammitglieder?
  • Bin ich selbst begeisterungsfähig? Kann ich meine MitarbeiterInnen begeistern?

Ihr Verhalten wird von den MitarbeiterInnen in jeder Situation wahrgenommen und beurteilt. Deshalb sollten auch Sie sich darüber im Klaren sein, was Sie aussenden und an Ihren Schwächen arbeiten.

In unserem nächsten Blogbeitrag geben wir Ihnen wertvolle Tipps zum Thema Führung. Gut gerüstet meistern Sie auch die schwierigsten Situarionen und führen Ihr Team souverän zum Erfolg. Na, haben wir Sie neugierig gemacht?

Viel Spaß beim Führen wünscht Ihnen Ihre Ilona-Vogel Team