Welcher Führungstyp sind Sie?

Stärken erkennen – Schwächen minimieren

In einem der letzten Führungskräfte-Stammtische machte eine der anwesenden Personen ihrem angestauten Ärger mal so richtig Luft:

„Die Personalführung wird immer schwieriger, es fehlt an Konfliktfähigkeit und auch an Großzügigkeit. Jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt und bei Missverständnissen zieht man sich sofort beleidigt zurück. Ich komme mir manchmal vor wie im Kindergarten.“

Allgemeinde Zustimmung zeigte, dass es in den anderen Unternehmen ähnliche Schwierigkeiten gibt.

Nicht jede/r Mitarbeitende spricht dieselbe Sprache oder ist mit einer hohen Reizschwelle gesegnet! Darum müssen personalverantwortliche Personen besonnen agieren.

In unserem Blogartikel im Juni 2020 haben wir 4 Typen beschrieben, durch die man Teammitglieder unterscheiden kann. https://ilona-vogel.de/unterschiedliche-persoenlichkeiten-unterschiedliche-werte/

Sie erinnern sich?

Rot: Wettbewerbsorientiert, zielstrebig, willensstark, aggressiv, dominierend, intolerant.

Typische Werte für rot sind: Innovation, Effektivität, Effizienz.

Gelb: Ausdrucksstark, begeisternd, optimistisch, erregt, indiskret, hektisch.

Typische Werte für gelb sind: Authentizität, Flexibilität, Unabhängigkeit.

Grün: Liebenswürdig, zuverlässig, warmherzig, fügsam, beleidigt, stur.

Typische Werte für grün sind: Besonnenheit, Fürsorglichkeit, Zuverlässigkeit.

Blau: Vorsichtig, analytisch, formell, misstrauisch, reserviert, kühl.

Typische Werte für blau sind: Disziplin, Kontrolle, Ordnung.

Das Wissen darum, welche/r Mitarbeiter:In welcher Kategorie zuzuordnen ist, lässt Sie schwierige Situationen schnell einschätzen.

Hat sich Ihr/e IT-Mitarbeiter:In (blau) schon lange nicht mehr mit Ihnen in Verbindung gesetzt ist es gut möglich, dass er/Sie sich zufrieden in ihrem/seinem Büro den anfallenden Arbeiten widmet. Ist jedoch Ihre Sekretärin (grün) kurz angebunden und verschanzt sich ist davon auszugehen, dass sie etwas auf dem Herzen hat. Die laut polternde Marketingleiterin (gelb) wird sich sicher bald wieder abregen.

Dies sind nur einige Beispiele die sensibilisieren möchten und beinhalten auf gar keinen Fall eine Wertigkeit. Ein gut funktionierendes Team ist eine ausgeglichene Gruppe mit Anteilen aller Farb-Persönlichkeiten. Nur so ist gewährleistet, dass unterschiedliche Positionen bestmöglich besetzt sind.

Und wie sieht es mit Ihnen aus?

Spannend ist die Überlegung, welchem Farbtyp Sie selbst sich zuordnen, denn hieraus ergeben sich Einsichten, die Ihnen häufig auftretende Schwierigkeiten schnell erklären.

Zuerst einmal: nicht jede Führungskraft ist automatisch gelb bzw. rot. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass die meisten Menschen eine Art Mischtyp sind. Daraus ergibt sich eine Vielzahl von positiven Eigenschaften, leider jedoch auch die doppelte Menge an Fallstricken.

Erkennen Sie zum Beispiel ein Übermaß an „grünen“ Eigenschaften bei sich? Kommt es vor, dass Sie nach einem Gespräch „beleidigt“ sind? Bevor Sie sich zurückziehen und sich dem Gegenüber verschließen überdenken Sie die Situation noch einmal. Was hat der Kollege, die Kollegin gesagt und was kam bei Ihnen an? Wechseln Sie gedanklich die Position und sehen Sie den Vorfall aus dem Blick des Mitarbeiters. Hören Sie sich die Argumente an und halten nicht stur an Ihrer Meinung fest. Vielleicht führt die Idee des/der Angestellten zu neuen Möglichkeiten, auf jeden Fall erkennt man dadurch Ihre Wertschätzung.

Entdecken Sie viel Potential an „blau“ bei sich? Achten Sie auf Ihre Kommunikation. Sie selbst brauchen vielleicht wenig Worte, doch für grüne und gelbe Mitarbeitende sind Ansprache und Feedback sehr wichtig und ein Mangel daran macht sie unsicher.

Und wie kompensieren Sie einen möglichen Mangel an Rotanteilen?

Haben Sie Lust bekommen, einen ausführlichen Test für sich zu machen? 

Wir versichern Ihnen, danach wissen Sie mehr über sich, die Art Ihrer Führung und, warum Ihnen immer wieder die gleichen Konflikte begegnen. Das bringt Sie nicht nur im Berufsleben voran, es wird auch private Beziehungen positiv beeinflussen.

Wenden Sie sich einfach an uns. Gerne begleitet Sie Katja Friedrich aus dem Ilona Vogel GmbH – Team bei Ihrem persönlichen Prozess.

Wir Menschen sind nun mal verschieden – machen Sie sich das zu Nutze!

Positionieren Sie sich und Ihre Teammitglieder entsprechend der persönlichen Neigung – das schafft Zufriedenheit und ein gesundes Betriebsklima.

Ihr Ilona-Vogel Team

Führung – Wie Ihr Team sie (Sie) erlebt.

In unserem letzten Workshop brachte eine Teilnehmerin ein Thema aus ihrem Alltag mit:

Ihr Abteilungsleiter berichtete Ihr, dass der Prokurist sich über die Qualität der letzten Auswertung beschwert hat. Diese sei zu oberflächlich, nicht alle Aspekte wurden berücksichtigt, und es wurden keine Angaben zu möglichen Verbesserungen herausgearbeitet.
„Was glauben Sie, wie ich dastand, hatte keine Ahnung von ihrer schlechten Arbeit und musste garantieren, dass wir die Auswertung schnellstmöglich überarbeiten.“
Sprach´s und verschwand!

Die Mitarbeiterin saß wie versteinert auf ihrem Stuhl, konnte nicht glauben, was sie da gehört hatte.

Sie rang nach Luft, hatte der Abteilungsleiter denn völlig vergessen, wie sie zu dieser Auswertung  gekommen ist?
Während sie begann, uns die näheren Umstände zu erklären merkte man, wie tief sie noch immer verletzt war. Ja, sie fühlte sich regelrecht verraten, denn als gute Führungskraft hätte der Vorgesetzte die Situation dem Prokuristen leicht erklären können:

Die Abteilung besteht aus 4 Personen. Zum Zeitpunkt der Auswertung war sie alleine, da die Kolleg:Innen aus unterschiedlichsten Gründen fehlten (Krankheit, Urlaub, Krankheit des Kindes).
Sie brachte all ihre Kraft auf, den anfallenden Arbeiten der Abteilung gerecht zu werden. Natürlich war das in der normalen Arbeitszeit nicht zu leisten, durch tägliche Überstunden und die Verlegung der Mittagspause an den Schreibtisch schaffte sie es, dass am Ende der 14 Tage nur wenig liegengeblieben war.
Am vorletzten Tag dieser Phase gegen 13.30 Uhr machte Sie der Vorgesetzte darauf aufmerksam, dass eine Auswertung fehlte, die einer der Kollegen für den morgigen Tag zugesagt hatte. Leider hatte dieser es versäumt, die Vertretung darüber zu unterrichten und so lag die Arbeit unbeachtet in der Schublade.

„Na, da klemmen Sie sich mal dahinter und sehen sie zu, dass ich den Bericht heute Abend auf dem Schreibtisch habe, schließlich muss ich ihn noch kontrollieren, bevor ich ihn morgen übergebe!“

Den Tränen nahe machte sich die Mitarbeiterin an die Auswertung. Es fiel ihr nicht leicht, da sie mit dem Arbeitsgebiet des Kollegen nicht vertraut war und somit jede einzelne Angabe mühevoll im digitalen Nirvana des Unternehmens aufstöbern musste. Gegen 19.00 Uhr war sie endlich fertig, druckte den Bericht aus und legte ihn dem Vorgesetzen auf den Tisch. Sie ging durch die dunklen Flure des Firmengebäudes. „Wieder mal die letzte!“, dachte sie mit einer Mischung aus Zorn und Triumpf, schließlich hatte sie das Ding gerockt!

Und am nächsten Tag? Nichts! Keine Spur vom Abteilungsleiter. Insgeheim hatte sie gehofft, dass er sich nochmal bei ihr sehen lässt, bevor er die Auswertung dem Prokuristen vorlegt. Auch in den darauffolgenden Tagen kam der Bericht nicht zur Sprache. Die Kolleg:Innen waren wieder im Büro, der Alltag lief dahin, ihr Einsatz wurde mit keiner Silbe mehr erwähnt. Und nun das!
Das war nun wirklich das Letzte. Und wieder hatte der Chef ihr keine Möglichkeit gegeben, sich dazu zu äußern.

Er hatte keine Ahnung, was er in seiner Mitarbeiterin ausgelöst hatte!

Die Teilnehmer unseres Workshops sparten nicht mit Vorwürfen zu diesem Thema und zwar in beide Richtungen.„Selbst schuld, wenn du dir das gefallen lässt!“ und „Er weiß, dass er es mit dir machen kann“, bis zu „wie hat denn dein Kollege darauf reagiert?“
Genau: Hier hätten tatsächlich verschiedene Personen intervenieren können. Doch beschränken wir uns erst einmal auf die Führungskraft, denn da stellen sich doch viele Fragen:

  1. Hat er die Auswertung nicht überprüfen wollen, bevor er sie weitergibt und ist ihm dabei nicht aufgefallen, dass sie ungenügend war?
  2. Er als Führungskraft sollte die Aufgaben der einzelnen Teammitglieder gut genug kennen um rechtzeitig auf termingebundene Arbeiten hinzuweisen.
  3. Ihm muss bewusst gewesen sein, dass eine einzelne Person die Aufgaben von 3 fehlenden Mitarbeitern nicht problemlos ableisten kann. Hätte er unterstützen können?
  4. Er als Führungskraft hätte die Mitarbeiterin vor dem Prokuristen in Schutz nehmen müssen, und sicher hätte dieser die ungünstigen Umstände auch verstanden, hätte man sie ihm erklärt.
  5. Auf jeden Fall jedoch hätte er den Einsatz seiner Mitarbeiterin in geeignetem Maße honorieren müssen und zwar bereits vor der Auftragserteilung zur Auswertung.

Nicht alle Menschen die durch Fleiß und Know-How in Führungspositionen gelangen, sind zur Personalführung geeignet.

Führungsskills lassen sich erlernen.

Doch wem sind die eigenen Mängel schon bewusst? Ein offenes Gespräch ist nicht immer einfach, schon gar nicht, wenn es um Führungsschwäche des Vorgesetzten geht.

Unser Tipp:

Im Teamgespräch lassen sich Wünsche an den Abteilungsleiter leichter formulieren. Gemeinsam findet man die richtigen Worte und vermeidet emotionale Entgleisungen. Wir helfen gerne als Mediator, Anruf genügt. Sehen Sie sich hierzu auch gerne unseren Führungskräftezirkel an. Mit uns bringen Sie Ihre Führung auf ein neues Niveau.

Ihr Ilona-Vogel Team