Konfliktvermeidung

Konflikte machen Stress. Das schlägt sich auf unsere Gesundheit nieder. Und wer möchte nicht gesund bleiben?

Deshalb: Hey, lasst uns in unserem ureigenen Interesse, Konflikte möglichst vermeiden. Für Führungskräfte ist dies nicht nur aus Gründen der Sorgfaltsplicht relevant.

Doch wie einen Konflikt vermeiden?

Hier hilft das Wissen um ihre Entstehung.

Ein Beispiel:  Sie sind an einem Brückentag auf dem Weg ins Büro, und denken: „Super, es wird ja heute ruhig, da kann ich mich endlich um die längst fällige Statistik kümmern.“

Die noch verschlossene Tür lässt Sie sofort wissen – Sie sind mal wieder alleine. Selbst die Telefonanlage ist nicht besetzt. Der fehlende Kaffeeduft bestätigt ihre Annahme. Mist!
„Guten Morgen“, grüßt IHR Zornzombie grinsend, „Du bist mal wieder der einzige, alles bleibt heute an dir hängen, schön blöd, hättest ja auch mal einen Brückentag verdient.“

Sofort ist Ihre Laune auf dem Tiefpunkt. Und da klingelt auch schon das Telefon……..

Finden Sie sich immer wieder in solchen Situationen?

Ein Tipp:

Unklarheiten und fehlende Absprachen sind die Keimzelle der meisten Konflikte!

Und dabei wären sie so einfach zu vermeiden – nämlich… man mag es kaum glauben – durch klare Absprachen!

Es reicht nicht aus, einen Urlaubsantrag in ein Fach zu legen oder den Wunsch entsprechend im Kalender zu vermerken. Legen Sie im Teamgespräch fest, welche Vorgehensweise in Ihrem Unternehmen sinnvoll ist. Die freien Tage nach Eingang des Urlaubsantrags zu vergeben führt oft zu Unzufriedenheiten. Schließlich müssen auch Absprachen in der Familie getroffen werden und nicht alle Eckdaten sind so langfristig zu ermitteln wie Schulferien.

Eventuell ist – gerade bei Brückentagen – eine Rotation zielführend. Dies sorgt für mehr Gerechtigkeit.

Achten Sie besonders auf Arbeitsplätze ohne „Backup“, denn der/die

MitarbeiterIn an der Telefonzentrale hat evtl. keine bestimmte Vertretung.

Stellen Sie klar: es liegt im Interesse aller, einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Was nützt der schönste freie Tag, wenn ihm

Ärger durch eine Herde Zornzombies folgen?

Klare Absprachen – auch bei Aufgabenverteilung und Kompetenzen

Ebenso wichtig ist die Klarheit in den Zuständigkeiten. Sie verhindert Grenzüberschreitungen und doppelte Aufgabenabwicklung. Deutlich abgesteckte Verantwortungsbereiche helfen den Teammitgliedern im gegenseitigen Respekt.

Und nicht zuletzt: Bleiben Sie selbst klar in Ihrem Handeln!

Machen Sie sich für die Mitarbeitenden kalkulierbar. Das schenkt Vertrauen.

So minimieren Sie Konfliktpotential und sorgen für ein gesundes Arbeitsklima, in dem Sie und Ihr Team leistungsfähig und erfolgreich arbeiten können.

Dabei wünsche ich: Viel Erfolg!

Ihre Ilona Vogel

Konfliktdynamik

Dynamik und Auswirkungen von Alltagskonflikten

Es ist wirklich unglaublich, welche Dynamik sich aus einer unscheinbaren Situation heraus entwickeln kann.

In unseren Seminaren und Workshops nehmen wir gerne den Klassiker des Alltagskonflikts „Fenster auf – Fenster zu“ als Beispiel.

Ein Kollege öffnet immer wieder das Fenster im gemeinsamen Büro, auch bei zweistelligen Minusgraden. Ich denke mir: Frechheit und ziehe mir meinen Schal noch etwas enger um den Hals. „Merkt er denn nicht, dass ich friere?“ Ich warte einen Moment, stehe dann auf und schließe das Fenster geräuschvoll. „Lass es bitte offen“, sagt er über die Schulter und beachtet mich nicht weiter. „Das werde ich nicht, mir ist kalt!“ entgegne ich ihm, woraufhin er sich zu mir umdreht und den Kopf schüttelt. „Weichei“ sagt er und setzt diese überhebliche Miene auf, die ich so sehr an ihm hasse, „ich brauche Sauerstoff und klar zu denken.“

„Natürlich“, finde ich, „aber bei diesen Temperaturen friert mir mein Gehirn ein!“ So arbeiten wir stillschweigend weiter bis – ja, bis er wieder zum Fenster rennt und es bis zum Anschlag aufreißt. Jetzt reicht es mir und ich raste aus: „Du trägst die Verantwortung, wenn ich morgen wegen einer Erkältung nicht zur Arbeit kommen kann“, blaffe ich woraufhin er mir entgegenschleudert, ich solle mich doch wärmer anziehen, wenn ich so empfindlich bin. „Ich und empfindlich, lächerlich, wer von uns ist denn ständig krank?“ So, freue ich mich insgeheim, die hat gesessen!

Diese Geschichten spielen sich täglich in den meisten Unternehmen genauso ab. Neben der Tatsache, dass hier viel Energie und Arbeitszeit verloren geht besteht die Gefahr, dass am sich Ende ein wichtiges Teammitglied verabschiedet

Das können Sie verhindern!

Der allgemein anerkannte österreichische Konfliktforscher Friedrich Glasl hat ein Modell zur Konflikteskalation bzw. -lösung entwickelt. Hiernach eskalieren Konflikte in 9 Stufen.

Für Sie fassen wir hier die drei wichtigsten Stufen von Friedrich Glasl zusammen:

  1. Die Win-Win Situation
  2. Die Win-Lose-Situation
  3. Und die Lose-Lose Situation

Die 1. Ebene: Win-Win-Situation

Hier befindet sich der Konflikt noch in einem „lauwarmen Stadium“.  Selbsthilfe ist noch möglich.
Durch ein einfaches konstruktives Ansprechen des Konflikts – ohne den anderen anzugreifen – ist der Konflikt zu lösen.

Diese Win-Win-Situation in einem Konflikt umfasst die folgenden Konfliktstufen von Glasl:

  1. Verhärtung

Die Konfliktparteien stellen unterschiedliche Meinungen fest, nehmen diese jedoch noch nicht als Konflikt wahr. Es kommt zu Verhärtungen.

  • Debatte

Die Konfliktparteien versuchen, sich gegenseitig von ihrer Meinung zu überzeugen. Streit entsteht, es wird versucht, Druck auszuüben. Denken in Schwarz-weiß-Mustern beginnt. Jeder beharrt auf seinen Standpunkt.

  • Taten

Der Konflikt verschärft sich. Ein sachliches Gespräch ist nicht mehr möglich. Man stellt sich gegenseitig vor vollendete Tatsachen. Es entsteht Misstrauen. Man interpretiert das Verhalten des Konfliktpartners ausschließlich negativ.

Die 2. Ebene: Lose-Win-Situation

Der Konflikt hat schon an Dynamik aufgenommen. Hier schaffen die Konfliktparteien es meist nicht mehr alleine aus der Dynamik.  Hier hilft externe Hilfe von einer Führungskraft oder professionelle Konfliktbegleitung. In dieser Phase passiert nach Glasl folgendes:

4. Koalition

Die Konfliktparteien werden zu Gegnern. Es geht nicht mehr um die ursprüngliche Meinungsverschiedenheit, sondern darum, den Konflikt als Gewinner zu beenden. Dafür werden „Partner“ gesucht, Menschen aus dem Umfeld, die die eigene Position unterstützen. Gerüchte werden gestreut.

  • Gesichtsverlust

Der Konflikt wird zum offenen Kampf. Der Gegner soll vernichtet werden. Dafür ist jedes Mittel recht, die Angriffe werden persönlich und unmoralisch. Es kommt zu Verleumdungen. Ziel ist der Gesichtsverlust und die Diskreditierung des Gegners.

  • Drohen

Die Gegner sprechen Drohungen aus. So wollen sie die Situation unter Kontrolle bringen. Der Konflikt ist zum Machtkampf angewachsen. Die Eskalation beschleunigt sich.

Die 3. Ebene: Die Lose-Lose-Ebene

In dieser Phase sind die Konflikte meist so verhärtet, dass nur noch ganz schwer eine Lösung möglich ist. Hier geht die ganze Energie der Konfliktparteien in die Vernichtung des Gegners, auch wenn man dabei selbst Schaden nimmt.

In einem günstigen Fall kann eine Konfliktklärung noch etwas bewirken. Doch in den meisten Fällen hilft hier nur noch eine Trennung.

Diese Phase beschreibt Glasl so:

  • Vernichten

Mit der Menschlichkeit ist es vorbei. Die Gegner akzeptieren auch eigene Verluste, wenn nur der Schaden beim Gegner größer ist. Der Gegner wird nicht mehr als Mensch wahrgenommen. Werte und Tugenden verlieren an Bedeutung.

  • Zersplitterung

Der Gegner soll vollständig zerstört werden. Alle Varianten sind denkbar: physisch-materiell, seelisch-sozial oder geistig.

  • Gemeinsamer Untergang

Totale Konfrontation. Die Gegner nehmen eigene Verletzungen bis hin zur Selbstvernichtung in Kauf, um die Gegenpartei zu vernichten.

Und? Haben Sie schon eine Idee, wie Sie ab heute den Konflikten in Ihrem Team begegnen? Erkennen Sie in Zukunft rechtzeitig, wo Konflikte entstehen und vermeiden Sie so, dass wichtige Ressourcen verbrannt werden.

Auf welcher Stufe befinden sie sich bei Ihrem in Ihrem Konflikt und welche Möglichkeiten es gibt, zielorientiert zu handeln? Klären Sie die Konfliktpartner auch darüber auf, zu welchen Auswirkungen ihr Streit führen kann. Noch klardenkend, in einem frühen Stadium des Konflikts, ist sicher niemandem an einer Vernichtung des anderen gelegen.

Und das Wichtigste zuletzt noch einmal: sprechen Sie Konflikte so früh wie möglich an. Wenn Sie im Bauch ein komisches Gefühl haben – sofort raus damit!

Und falls Ihnen das nicht so leichtfällt, wir helfen Ihnen gerne dabei: Wir lieben Konflikte!

Ihr Ilona Vogel Team

Der Innere Konflikt

Der Innere Konflikt

Der Aspekt der Unberechenbarkeit des Konfliktpartners liegt klar auf der Hand.

Doch wie ist das, wenn man ausschließlich persönliche Ansichten abzuwägen hat – also mit sich selbst im Konflikt ist?

Ist das wirklich einfacher? Wohl kaum.

Der Innere Konflikt ist, wie ich denke, eine echte Herausforderung!

Hier ein Beispiel aus meinem persönlichen Repertoire der inneren Konflikte.

Ein besonders guter Kunde bat mich, den von ihm gebuchten Vortrag einen Tag vorzuverlegen. Dieser Termin war das Entrée zu einer ganzen Vortragsreihe mit anschließenden Coachingstunden für Mitarbeiter. Ein Auftrag, über den ich mich ganz besonders gefreut habe!

Flexibilität ist für mich Kundenorientierung und selbstverständlich. Hier stieß ich jedoch an meine Grenzen.

Der Wunschtermin meines Kunden fiel genau auf das Datum, des Konzertabends der Musikschule. Meine Tochter hatte ihren ersten öffentlichen Auftritt und war schon ganz nervös. Ich freute mich auf diesen Termin und war mir auch darüber im Klaren wie wichtig es ihr ist, dass die ganze Familie daran teilnimmt. Undenkbar also für mich, abzusagen.

Sicher kennen Sie solche Situationen und stimmen mir zu, manchmal gibt es keine 2. Chance – weder für den 1. Auftritt meiner Tochter, noch für den möglicherweise vergraulten Kunden.

Umso wichtiger eine Entscheidung zu treffen, mit der ich auf Dauer gut leben kann.

Hier mein Vorschlag zur Lösung Innerer Konflikte:

Die Innere Teamsitzung

  1. Notieren Sie alle Meinungen die in Ihnen anklingen, lassen Sie wirklich jede zu Wort kommen. Der mutige Part muss ebenso „gehört“ werden wie der vorsichtige. Der sicherheitsliebende bekommt genauso viel Raum wie der ängstliche.
  2. Bei der nachfolgenden Betrachtung aller Aspekte ziehen Sie ihre kreative Seite zu Rate. Diese kann erstaunliche Lösungen aufzeigen.
  3. Welche Auswirkung wird die Entscheidung haben, in naher (den nächsten Wochen/Monaten) wie in ferner Zukunft (in den kommenden Jahren)?
  4. Und was sagt Ihnen Ihre Intuition? Fällen Sie eine Entscheidung und leben einen Tag so, als wäre sie Fakt. Am nächsten Tag leben Sie mit dem entgegengesetzten Entschluss. Mit welcher Lösung leben sie besser/leichter?

So gelöst werden Sie sich im Laufe der Zeit immer besser kennenlernen, authentischer werden. Es gelingt leichter zu unterscheiden, was Sie wirklich wollen, und was andere von Ihnen erwarten.

Ihr Umgang mit inneren Konflikten wird für Sie so immer mehr zur Routine werden.

Übrigens:
Meinem Kunden habe ich am Ende erklärt warum ich leider Absagen muss.

Meine Zuverlässigkeit im Hinblick auf die Zusage von Terminen (in diesem Fall das Einhalten des Termines mit meiner Tochter) hat er mit einem erneuten Terminvorschlag für seine Veranstaltung honoriert.

Ihr Ilona Vogel Team

Ab wann ist ein Konflikt ein Konflikt?

Montagmorgen – 7.30 Uhr.   Unausgeschlafen betrete ich das Büro und versuche, mich für die neue Woche zu motivieren. In Gedanken gehe ich die heutigen Aufgaben durch, erstelle eine Prioritätenliste. Puh, da steht ja wieder einiges an. Ich frage mich gerade ob ich das schaffe nach dieser kurzen Nacht. Die Probleme mit dem neuen Projekt haben mich nicht zu Ruhe kommen lassen. Erst mal eine Tasse Kaffee, entscheide ich, die wird den Geist schon wecken. Als ich die Teeküche betrete, bin ich schlagartig hellwach.

Wieder steht die schmutzige Kaffeetasse meines Kollegen auf der Arbeitsplatte.

Schon hundertmal habe ich ihn gebeten, sein Geschirr in die Spülmaschine zu räumen. Was ist denn daran so schwer zu kapieren? Nimmt der mich nicht ernst oder will er mich ärgern? Na warte, wenn der kommt, werde ich ihm ordentlich Bescheid sagen!

Meine ganze angestaute Wut trifft auf mein unausgeschlafenes Gemüt und gemeinsam wachsen die beiden zu einem riesigen Zornzombie an, der sich gleich über dem Kollegen entladen wird. 

Während ich die Kaffeemaschine anschalte überlege ich, was ich alles sagen werde und was mich schon so lange stört. Ich frage mich, was er wohl antworten wird und pariere gedanklich jede Ausrede mit einer schlagkräftigen Antwort. Ja, alles kommt heute auf den Tisch!

Einige Minuten später sitze ich am Schreibtisch. Der duftende Kaffeedampf steigt mir in die Nase und langsam erwachen meine Lebensgeister. Ich bemerke, wie sich mein Verstand dem Zornzombie entgegenstellt und die beiden heftig diskutieren. „Schwamm drüber“ sagt der Verstand, „lässt du dich wirklich von einer schmutzigen Tasse aus der Bahn werfen? Wie uncool!“

„Pah“ entgegnet der Zombie, „der macht das absichtlich, ignoriert meine Wünsche, das kann ich mir doch nicht gefallen lassen.“

Ich höre den beiden noch einige Minuten zu und versuche, mir eine objektive Meinung zu bilden. Recht haben sie beide.

Am Ende komme ich zu dem Ergebnis, dass ich mit meinem Kollegen unbedingt reden muss. Aber konstruktiv sollte das Gespräch sein. Schließlich müssen wir das neue Projekt gemeinsam auf den Weg bringen. Unstimmigkeiten zwischen uns wären ein echtes Hindernis. Wenn wir nicht unsere volle Energie gemeinsam einsetzten, werden wir den Zeitplan nie schaffen. Konflikte können wir uns nicht leisten. Ich überlege: 

Ist die Kaffeetasse ein Konflikt?

Sicher ist sie das nicht. Aber sie steht für die Missachtung meiner Wünsche!

Unausgesprochen wird mein Ärger immer größer, wird wie eine Lawine anschwellen und ein handfester Konflikt kann sich daraus entwickeln.

Kommen Ihnen diese Situation bekannt vor? Dann hier unsere heutigen 

Tipps für Sie:

Was also zu tun?

Checkliste

  1. Was stört mich? (die Kaffeetasse)
  2. Warum stört es mich? (wenn jeder alles stehen lässt wird es unschön) 
  3. Habe ich es dem Kollegen wirklich schon deutlich gesagt? (oder habe ich lediglich vage Andeutungen gemacht?)
  4. Wie hat er reagiert? Hat er mich verstanden? Ist ihm klar, wie wichtig es mir ist? (mir ist Ordnung sehr wichtig!)
  5. Haben wir eine Vereinbarung getroffen?

Wenn ich das für mich geklärt habe, kann ich meine nächsten Schritte planen.

To-Do-Liste

  1. Ich bitte den Kollegen um ein Gespräch
  2. In ruhigen Ton erkläre ich, was mich stört und warum
  3. Ich formuliere eine klare Bitte
  4. Anschließend bitte ich ihn um Stellungnahme
  5. Gemeinsam suchen wir eine Lösung oder einen Kompromiss 
  6. Zum Ende frage ich, ob auch er einen Zornzombie hat und, wie ich diesen eventuell füttere. 
  7. Möglicherweise erkenne ich Macken an mir, die ich abstellen sollte

Ich bin froh, dass mein Kollege nicht früher ins Büro kam. So hätte ich das Gespräch zwischen meinem Verstand und dem Zornzombie nicht mitbekommen und wäre direkt über ihn hergefallen. 

Mit klarem Kopf ist ein Konflikt bereits im Ansatz zu verhindern. 

Und das bringt mich zurück zur Anfangsfrage: wann genau ist denn nun ein Konflikt ein Konflikt?

Immer, wenn einer der Beteiligten z.B. ein Handeln oder Nichthandeln als Beeinträchtigung empfindet entwickelt sich für ihn ein Konflikt.

Also: Immer, wenn Sie sich über etwas oder jemanden ärgern, verbuchen Sie dies als möglichen beginnenden Konflikt. Handeln Sie daher sofort: 

Erklären Sie mutig, was für Sie im Alltag wichtig ist. Nur dann können Ihre Werte auch von den Mitarbeitern respektiert werden.

Das spart eine Menge Energie, die Sie für die Erreichung Ihrer Ziele einsetzen können. Eine offene Kommunikation verringert Konfliktpotential, steigert die Zufriedenheit und macht Sie und Ihr Team erfolgreich. 

Deshalb, bleiben Sie im Gespräch!
Ihre Ilona Vogel und Team

Gute Beziehungen als Konfliktlöser

In unserm Artikel „Konflikte – Stress … ein Kreislauf?“ haben wir vom Konflikt mit einer Kollegin berichtet. Haben von Überlegungen geschrieben, die uns auf der Suche nach der Lösung umtreiben… Dabei war uns klar, Konflikte entstehen auf der Beziehungsebene. Also müssen sie auch hier gelöst werden. Doch was hindert uns daran?
Puhh: Gefühle zu zeigen! – welche Ängste begleiten uns auf diesem Weg? Sind es vielleicht Gedanken wie:

„Ich zeige Schwäche, wenn ich einen Fehler eingestehe“ oder „Ich verliere mein Gesicht“ oder auch „werde ich meiner Position gerecht? Was denken sie nun von mir?“

Die Qualität unserer Beziehungen – sei es beruflich oder privat – nimmt also großen Einfluss auf unser Konfliktverhalten.

Also?          Arbeiten Sie an Ihren Beziehungen!

Im Laufe des Tages schlüpfen wir in verschiedene Rollen. Da sind wir z. B. Partner, Vater/Mutter, Kollege, Kollegin oder Vorgesetze/r.

Wichtig ist dabei, in jeder Rolle authentisch zu sein. Ehrlichkeit und Verlässlichkeit sind Grundvoraussetzung. Genau wie der wertschätzende und respektvolle Umgang miteinander. Das macht uns kalkulierbar für unsere Umwelt, sorgt also für eine gewisse Klarheit. Und was können wir darüber hinaus für eine gute Beziehung tun?

Reflektieren Sie Ihr Handeln

Überlegen Sie doch mal, was Sie zum guten Klima in Beruf und privatem Umfeld beitragen. Über eine Verabredung zum Kaffee oder Tee in der Büroküche oder ein gemeinsamer Spaziergang freut sich ihr Umfeld sicher genauso wie über selbstgebackenen Kuchen oder die Obst- oder Gemüsesticks. Bieten Sie Hilfe an, wenn Ihnen auffällt, dass sie nötig ist.

Seien Sie sympathisch!

Natürlich sind wir alle davon überzeugt, sympathisch zu sein. Stimmt auch, fragt man unsere Freunde.

Doch Menschen, mit denen wir nicht besonders gut klarkommen, werden sicher unterschiedlich antworten. Achtsamer und strategischer Umgang zahlt sich hier besonders aus.

Die Frage nach seinem Befinden wird den Mitarbeiter, der seit Tagen angeschlagen wirkt, sicher freuen. Dinge, die für Sie mittlerweile selbstverständlich sind, bedeuten für andere evtl. eine gewisse Anstrengung. Also lassen Sie ihnen ein wenig Zeit. Ein Lob bei nächster Gelegenheit wird sich ebenfalls positiv auf das Verhältnis auswirken.

Sympathie und Beziehungen kann man aufbauen.

Versuchen Sie es mit folgender Übung:

Treffen Sie auf eine Person, mit der es immer wieder Konflikte gibt, überlegen Sie, was an ihr/ihm auch dem größten Kritiker positiv auffallen muss.

Vielleicht ist es die Zuverlässigkeit, mit der sie/er Aufgaben erfüllt, der gute Geschmack bei der Wahl der Kleidung, ausdruckstarke Augen, die freundliche Art, mit der sie/er am Telefon auch schwierige Kunden empfängt oder auch die Liebe, mit der sie/er die Pflanzen im Büro versorgt.

Was auch immer es ist, irgendetwas werden Sie finden.

Wenn Sie sich dies bewusst gemacht haben, wird sich das im täglichen Umgang widerspiegeln. Egal, ob ihr „Konfliktpartner“ diese neue Schwingung bewusst wahrnimmt oder nicht, er wird sie spüren und darauf reagieren.

Sie dürfen sich gerne wundern, wie leicht es manchmal ist, einer Beziehung eine positive Wendung zu verschaffen.

Und Achtung: Je schwieriger Sie die Beziehung zu einer Person beurteilen, desto mehr Zeit sollten Sie in den Beziehungsaufbau investieren.

Die Beziehungen zu den Menschen, die wir mögen pflegen wir schließlich auch.

Was bringt das für Sie?

Je stärker das Band der Beziehung, umso leichter wird es Ihnen fallen, kritische Themen und Konflikte anzusprechen!!! Ja, das ist der Lohn unsere Invests!
Also: laden Sie die Person, mit der es häufig schwierig ist doch direkt morgen zu einem Kaffee ein – digital oder in der Küche!

Starke Beziehungen bringen starke Teams hervor.

In einem solchen Umfeld ist es leichter, Gefühle zu zeigen, Konflikte anzusprechen und sie so konstruktiv zu lösen.

Freude am gemeinsamen Wachstum wünscht

Ihr Ilona-Vogel Team

Ilona Vogel im Interview mit Bürgermeisterin Maja Busse

Maja Buße lässt uns an Ihrer Rolle als Bürgermeisterin der Stadt Mittenwalde in Brandenburg und als Führungskraft an Ihrem Alltag teilhaben. Sie erzählt von Handlungs- und Kooperationsmöglichkeiten, die auch nachhaltig ein Gewinn aus diesen Krisenzeiten sein werden.
(Achtung, es findet eine Weiterleitung zu YouTube statt.)

Miteinander auf Distanz

Im Grunde ist Entfernung kein Hindernis (..), sich zu erreichen. Rainer Maria Wilke

Das Jahr 2020 ist Vergangenheit – die Pandemie leider nicht!

In den letzten Monaten haben wir bereits eine Menge Erfahrung mit Homeoffice und digitaler Führung gemacht, die ein oder andere Strategie ausprobiert, mit mehr oder weniger großem Erfolg….

Besonders für Führungskräfte war und ist es eine Zeit der neuen Herausforderungen – werden von ihnen doch Lösungen zu Problemen erwartet, die vor einem Jahr noch niemand kannte.

Aber auch Ihr Personal steht vor neuen Aufgaben: Neben der Arbeit für ihr Unternehmen müssen Kinder betreut und eventuell beschult werden, das Switchen zwischen den Rollen Mitarbeitender –  Vater/ Mutter erfolgt nicht täglich, sondern mitunter mehrmals stündlich. Da liegen oft die Nerven blank.

Und was bedeutet das für Sie und Ihre Führung?

Während bisher „Deadlines“ und Zahlen den Arbeitsalltag bestimmten, kämpfen Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nun im Homeoffice oft „ums Überleben“.

Sie benötigen Ihr Vertrauen und Ihre Aufmerksamkeit nun in besonderem Maße. Machen Sie deutlich, dass Ihnen die Schwierigkeiten und das mitunter herrschende Caos zu Hause bekannt sind und Sie Verständnis dafür haben, dass ein schreiendes Kind konzentriertes Arbeiten unmöglich macht. Geben Sie genügend Raum, Betreuungsprobleme zu lösen.

Es erfordert ein gewisses Maß an Arbeitsautonomie für den Mitarbeitenden, denn am Ende möchten Sie Ihre Teammitglieder gesund, leistungsfähig und erfolgreich aus der Krise führen!

Und wie läuft es im Team untereinander?

Sicher haben Sie weder Muße noch die Zeit dazu, in Ihren Teams ständig als Schiedsrichter zu fungieren. Das bedeutet, dass auch untereinander ein vertrauensvolles Verhältnis wichtiger ist als je zuvor.

Die Realität sieht anders aus: Die Kommunikation findet häufig schriftlich statt. Das lässt Raum für Interpretation. Konflikte sind da vorprogrammiert. „Wie hat er/sie das bloß wieder gemeint“, „Die glaubt wohl ich sitze zuhause nur vorm Fernseher, statt an unserer Präsentation zu arbeiten“ usw., usw.

Sicher, teambildende Maßnahmen könnten das Miteinander positiv beeinflussen, doch in Zeiten der Pandemie sind uns auch hier Grenzen gesetzt.

Um so wichtiger ist regelmäßiger Austausch, das Ansprechen von Konflikten und die Bitte an die MitarbeiterInnen, wertschätzend zu kommunizieren. Schließlich kämpft jede/jeder mit unterschiedlichsten Problemen in dieser besonderen Zeit.

Das Führen auf Distanz benötigt also weitaus mehr an Achtsamkeit. Während Sie in persönlichen Gesprächen Informationen über Aura, Gestik und Mimik transportieren, ist der Einfluss im digitalen Bereich doch eingeschränkt. Schriftliche Anweisungen werden gerne fehlgedeutet.

So können Konflikte vermieden werden:

  • Seien Sie sensibel für „Schwingungen“ – Nachfragen bezüglich des Verständnisses oder auch des Befindens vermeiden Unzufriedenheiten und Konflikte!
  • Achten Sie auf den Umgangston im Team und sprechen sie „Missstimmungen“ zeitnah an.
    Laden Sie die Mitarbeitenden dazu ein, einfach mal den Hörer in die Hand zu nehmen, um Unstimmigkeiten direkt anzusprechen.
  • Binden Sie die Teammitglieder in Entscheidungen ein.
  • Machen Sie wöchentliche „digitale Kaffeemeetings“ oder „Verabredungen zu telefonischen Spaziergängen“ zur Gewohnheit;
    sie geben Möglichkeit zu persönlichem Austausch

Und wie wäre es mit einer kleinen Challenge?

Das Zählen der Schritte während der telefonischen Spaziergänge z. B. spornt die Teammitglieder an, etwas für ihre Gesundheit zu tun.

Setzen Sie auf die Kreativität Ihrer MitarbeiterInnen, sicher fällt ihnen ein für Ihr Unternehmen geeigneter Wettbewerb ein.

Machen Sie sich und Ihrem Team Edith Linvers‚ (dt. Schriftstellerin) Sprichwort zum Motto:

Wer Abstand hält, hat sich nicht unbedingt entfernt!

Wir wünschen viel Erfolg bei einem konfliktfreien Miteinander!

Ihr Ilona-Vogel GmbH Team